Folge 14: Wahllust statt Ampelfrust – Noch sieben Wochen bis zur Wahl
Shownotes
In dieser Folge von „Korte & Rink“ diskutieren VRM-Chefredakteur Dennis Rink und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte darüber, wie sich der Wahlkampf in der heißen Phase entwickelt. Bisher attestiert Korte der aktuellen Phase „viel Unbeweglichkeit“. Stattdessen richtet er seine Aufmerksamkeit auf die kommende Wahlbeteiligung der Bürger: Man nehme eine „Vorfreude sich an der Wahlurne auszutoben“ wahr. Das zeige, dass das Ampel-Aus zwar eine "Krise der bestehenden Mehrheitsverhältnisse der Ampel" gewesen sei, jedoch keine Staatskrise.
Außerdem geht es darum, welche Rolle die Persönlichkeiten der Spitzenkandidaten spielen, ob das Aussprechen von Prominenten (wie Elon Musk für die AfD) einen Einfluss auf die Wahlentscheidung hat und warum sie die Machtübernahme der Extremen für unwahrscheinlich halten.
Korte und Rink laden die Hörerinnen und Hörer zum Live-Podcast am kommenden Montag (13. Januar, um 19 Uhr) in das Verlagshaus auf dem Mainzer Lerchenberg ein. Es gibt Essen und Trinken sowie die Möglichkeit zum Austausch. Eine vorherige Anmeldung per Mail an chefredaktion@vrm.de ist notwendig.
Ein Podcast der VRM.
Transkript anzeigen
00:00:00: Korte und Ring. Politik, die bewegt.
00:00:07: Ein frohes neues Jahr an unsere Hörerinnen, unseres Podcasts Korte und Ring. Wir sind auch wieder da.
00:00:16: Mein Name ist immer noch Dennis Ring, Chefredakteur bei der VRM und auch heute darf ich wieder mit dem
00:00:22: Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rodolf Korte über das politische Geschehen sprechen.
00:00:26: Herr Korte, sind Sie gut ins Neujahr gestartet?
00:00:28: Ja, es geht weiter, es geht wieder los, das spürt man viel los, begrüße auch alle Hörerinnen und
00:00:35: Hörer und es ist ja politisch ein sehr attraktives Jahr vor uns.
00:00:40: Sind Sie denn auch altersgerecht ins Neujahr gestartet?
00:00:43: Ja, so wie Sie mich sehen, habe ich natürlich nur vor dem Fernseher gesessen und habe dabei die
00:00:51: Zeitung gelesen, ist klar und habe dann versucht, mich bis 12 Uhr backen zu halten. In dieser Alterskadiur
00:00:56: schätzen Sie mich ja ein.
00:00:58: Ich kann ja jetzt mal einen Schritt auf Sie zugehen und sagen, dass ich tatsächlich um halb
00:01:02: elf im Bett war, weil ich sehr müde war und froh war, dass die kleinen Kinder geschlafen haben,
00:01:05: die dann allerdings um kurz nach zwölf wach waren, weil sie sich vom Feuerwerk erschrocken haben.
00:01:09: Deswegen habe ich dann tatsächlich auch das Feuerwerk gesehen, aber aus einer anderen Perspektive.
00:01:13: Ja und Wahrheit gehört dazu, wir haben eine großartige Party diesmal wieder gefeiert bei uns.
00:01:21: Das wechselt ja immer so, wie man wo auch feiert und jedes Jahr anders.
00:01:26: Das war sehr toll mit Kindern und Enkeln und vielen anderen zusammen.
00:01:30: Wir sind sehr, sehr fröhlich, sehr beschwingt ins Neujahr gekommen und haben unendlich lang noch
00:01:36: die ganze Nacht durchgetanzt.
00:01:38: Und ich ging es Ihnen am nächsten Morgen?
00:01:40: Ja, da ich mich anders als bei Ihnen beim Alkohol natürlich zurückhalte und dry January einhalte,
00:01:46: war ja dann irgendwann Schluss. Also mache ich schon viele Jahre, nicht süßes und kein Alkohol.
00:01:52: Im Januar, das bekommt dem Körper ganz gut, dem Geist auch.
00:01:57: Und es ist, wenn man dann die Fastzeit denkt, auch so selbstbetrug, weil es ja zehn Tage kürzer ist.
00:02:04: Und das haben Sie irgendwann eingeführt, weil Sie es im Dezember regelmäßig übertreiben?
00:02:08: Ja, das so, genau so. Aber ehrlich sind, ist ja da wieder Weihnachtszeit, das gehört auch mit dazu,
00:02:15: die Form der besonderen Geselligkeit und auch die Zeit dann zwischen den Jahren, die man dann nutzt
00:02:21: und natürlich viel mehr auch gemeinsam trinkt. Und da tut das im Januar ganz gut.
00:02:27: Ist ja auch gut, wenn man dieses Jahr mit nüchternen Blick auf das blicken kann, was uns bevorsteht,
00:02:32: mit Blick auf die Bundestagswahl Ende Februar.
00:02:35: Deswegen natürlich auch unser heutiges Thema, wie sich der Wahlkampf denn jetzt in seiner heißen Phase entwickelt.
00:02:40: Denn ich weiß nicht, wie Sie es wahrgenommen haben, aber so kurz vor Jahreswechsel oder jetzt zwischen den Jahren war ja das noch relativ ruhig.
00:02:48: Das stimmt. Da haben eher die ein oder anderen Beschimpfungsorgien da noch stattgefunden, aber viel Unbeweglichkeit.
00:02:57: Alles hat sich neu zusammengeruckelt.
00:03:01: Und formell werden ja die Kanzlerkandidaten noch in den nächsten Tagen auf den verschiedenen Parteien und Delegierten treffen,
00:03:08: ausgerufen, aber die informelle Festdehung, wer alles Kandidat wird, ist ja alles vor Weihnachten gelaufen.
00:03:16: Und was für ein Wahlkampf steht uns jetzt aus Ihrer Sicht bevor, weil es sind ja nicht nur mehr 50 Tage bis zum berühmten Gang an die Urne?
00:03:24: Sieben Wochen dann übersetzt ungefähr ist das noch.
00:03:28: Ich rechne erstmal mit einer hohen Mobilisierung.
00:03:32: Das heißt, wir werden eine sehr hohe Wahlbeteiligung haben.
00:03:36: Das war bei den letzten zurückliegenden Wahlen auch immer der Fall.
00:03:40: Landtagswahlen, auch bei der Europawahl.
00:03:43: Aber ich sehe hier fast schon eine Vorfreude auf die Möglichkeit an der Wahluhrung sich auszutoben.
00:03:53: Und es zeigt noch einmal, dass wir nicht irgendwie in einer Staatskrise sind, sondern nach Weihnachten hat ja der Bundespräsident dann auch den Bundestag offiziell aufgelöst
00:04:03: und damit die Möglichkeit eröffnet, in seiner Diktion auch Neuwahl möglich zu machen.
00:04:11: Das ist sehr geordnet gelaufen und es ist eine Krise der bestehenden Mehrheitsverhältnisse der Ampel gewesen, aber nicht insgesamt.
00:04:21: So dass jetzt das Augenmerkens natürlich auf die Wahlbeteiligung sich lenkt, auf den Ideen, Wahlkampf und das Interessante für mich.
00:04:30: Und das konnte man auch nicht vorhersehen, ist, dass die Daten für die Sonntagsfrage wie eingefroren wirke.
00:04:38: Viele kommen mir vor, als Wählerinnen und Wähler sind in einem Wartesaal eingetreten, warten ab.
00:04:44: Denn die Umfragedaten in der Sonntagsfrage signalisieren ein, zwei Prozentpunkte Veränderungen.
00:04:50: Das sind aber wie Fehlerquote.
00:04:51: Also da ist eine eingefrorene Konstellation bei der Sonntagsfrage was nichts für die kommenden sieben Wochen
00:05:00: bedeutet, aber jetzt nach diesem Abbruch, nach dem Ampel aus, hatte ich eigentlich schon erwartet, dass es früher sich vielleicht der ein oder andere Wert verändert.
00:05:09: Auch im Hinblick auf eine eventuell entstandene Wechselstimmung mit der vorher wahrzunehmenden Unzufriedenheit mit der bestehenden Koalition,
00:05:18: weil sie ja eben davon gesprochen haben, dass es eine gewisse Vorfreude auf diesen Wahltag oder auf die Wahlentscheidung, die man als Wähler treffen kann,
00:05:26: gibt, die geht ja manchmal einher mit einer Wechselstimmung, aber die manifestiert sich ja gerade nicht in den Umfragen.
00:05:31: Also natürlich schon ein Wechsel, aber jetzt nicht in den einzelnen Werden.
00:05:35: Ja, das ist sehr interessant zu sehen.
00:05:38: Gibt diesen Ampelfrust und damit möchte niemand mehr sich auseinandersetzen.
00:05:43: Wir haben jetzt, wie das so schön in der Übersetzung heißt, die Fußgängerampel, die noch regiert.
00:05:48: Und wenn wir ehrlich sind und die Metapher uns richtig ansehen bei der Ampel, die kürzeste Phase bei der Ampel ist immer gelb.
00:05:56: Sofern war vielleicht auch vorhersehbar, dass dann die gelben Ausscheiden.
00:06:01: Aber es gibt keine Wechselstimmung, die eine Richtung hätte.
00:06:05: Das ist ja das Interessante.
00:06:06: Also die, die, die Sehnsucht, dass es stabile Mehrheiten gibt, die Sehnsucht nach Stabilität, die ist sehr ausgeprägt,
00:06:14: aber nicht so klar, dass man sagt, bestimmte Koalitionsoptionen sind und der große Favorit,
00:06:20: die Umfragen dokumentieren im Moment, dass niemand zurecht mit den Angeboten sich auseinandersetzt.
00:06:28: So sieht es im Moment aus.
00:06:30: Aber es fehlt eine Klarheit im Hinblick auf eine neue Konstruktion einer Bundesregierung,
00:06:38: die Klarheit besteht, sicherlich darin, Mitte Parteien zu stärken und daraus eine Koalition zu bilden, aber nicht konkret welche.
00:06:46: Wie müssen denn dann die einzelnen Parteien oder deren Kandidaten ihren Wahlkampf jetzt aufsetzen,
00:06:51: um etwas Bewegung in diese Umfragen oder in die Wählergrund zu bekommen?
00:06:54: Weil das eine ist der kurze Wahlkampf und das zweite ist das mit dem Blick auf die Spitzenkandidaten natürlich auch immer
00:07:02: wegen der Kanzlerschaft so eine Frage der Persönlichkeitswerte mit eingeht.
00:07:06: Wie kann man denn dann jetzt in einem aus ihrer Sicht gelungenen Wahlkampf punkten und was kann man richtig machen?
00:07:12: Ja, das Interessante ist ja nicht nur die Freude über vielleicht höhere Wahlbeteiligung und dass wir frei wählen können.
00:07:19: Millionen Menschen können das nicht.
00:07:20: Die Freude hängt auch damit zusammen, dass sich fest davon ausgeht, dass es keine Machtübernahme der Extreme gibt wie in vielen anderen Ländern.
00:07:28: Und auch das sollte immer wieder ins Zentrum gerückt werden, dass wir uns diesen Luxus bewusst machen und ihn auch pflegen.
00:07:37: Das setzt nicht außer Kraft, dass jetzt die auch die Mitte Parteien gegeneinander antreten und hoffentlich unterschiedliche
00:07:46: Lösung Konzepte anbieten, wie wir diesen Staat wieder in einen funktionierenden Staat umwandeln.
00:07:51: Also was kann man sanieren?
00:07:53: Was kann man reparieren?
00:07:55: Was muss man völlig neu denken?
00:07:57: Das ist ja das, was uns als Wähler erbaut.
00:07:59: Und das spielt jetzt die Persönlichkeit der Akteure nur eine begrenzte Rolle.
00:08:04: Aus der Wahlforschung wissen wir, dass die Problemlösungskompetenz das Zentral ist, also die Themen und das andere, ob eine jetzt sympathisch oder nicht sympathisch ist, nachgelagert.
00:08:14: Was wir schon sehen, spielt Führungsverhalten eine Rolle, ob man dem oder der Person eine Führungskraft, eine Führungsverhalten zutraut.
00:08:25: Und das ist im diesmal für uns als Wählerinnen und Wähler einfach, weil wir im treuen Muster des Wählermarkts in Deutschland
00:08:34: alle Kandidaten doch ganz gut auch kennen und in der Regel das Bekannte wählen und nicht das Unbekannte.
00:08:39: Es ist ja eher eine Parade der der Unbeliebten, die im Moment sich hier vor uns als Wählerinnen und Wähler stellt.
00:08:47: Wie schätzen Sie dann vor dem Hintergrund die abnehmenden Persönlichkeitswerte von Friedrich Merz, dem aus seiner Sicht der wahrscheinlich nächsten Kanzler ein?
00:08:56: Aus dem Ampelforst grundsätzlich hätte ja eigentlich auch viel stärker noch Zustimmung zur Union kommen können.
00:09:03: Das ist ja um die 30 Prozent herum schon ewig seit Monaten.
00:09:08: Sofern ist nicht ganz klar, wohin der Frust sich positiv aufgeladen am Ende als Wut vielleicht wendet, nicht automatisch zur größten Oppositionspartei.
00:09:20: Dass viele sie in der Verantwortung sehen, das ist klar.
00:09:24: Aber damit einhergeht auch eben die Einschätzung von von Merz, der ja so ein Sehnsuchtskonservativer ist,
00:09:32: der keine Merkel-Lücke füllt, sondern eben die Nachmerkelzeit.
00:09:36: Das wird von der Programmatik auch deutlich und eher auch mit seiner Art zackig so neodirigistisch aufzutreten.
00:09:48: In keinem Satz nisst da irgendwie ein Zweifel auch ein Gegenprogramm zu manch anderen Kandidaten darstellen.
00:09:55: Insofern ist das Klarheit.
00:09:58: Da wird nichts nicht ausgesprochen.
00:10:01: Der Wähler kann schon wissen, was von der Union auch gegenüber den Wählern und Wählern verlangt wird, wenn man sie wählt.
00:10:12: Auch das gehört natürlich zur Ehrlichkeit mit dazu.
00:10:15: Aber nichts im Moment deutet darauf hin, dass seine, also Merzpersönlichkeitwerte, automatisch weiter zunehmen.
00:10:23: Sie stagnieren oder nehmen ab gegenüber dem Kanzler, der nochmal aufholen konnte.
00:10:29: Zumal Merz ja auch im Moment mit der einen oder anderen Ansage auch sehr polarisiert, weil er sich damit relativ weit rechts positioniert,
00:10:36: gerade zuletzt, wenn er in einem Interview gefordert hat, dass es in Zukunft auch möglich sein muss,
00:10:41: Straftäter in die Staatsbürgerschaft zum Beispiel wieder zu entziehen.
00:10:44: Das spricht wahrscheinlich ein gewisses Wählerklientel an.
00:10:47: Ich habe aber auch wahrgenommen, dass es den einen oder anderen verschreckt, weil er sagt, dass es jetzt auch nicht mehr so weit von der AfD entfernt.
00:10:54: Ja, ist es.
00:10:55: Und wenn man die Wahlslogans sieht, ist es auch.
00:10:57: Man muss den Kontext sehen, der ist natürlich ein ganz anderer.
00:11:00: Die Aussage als solches ist keine andere, keine, die sehr stark davon abweicht.
00:11:05: Er, Merz leidet grundsätzlich nicht an Übergrübelung.
00:11:08: Das tun vielleicht Chefredakteure, aber am März tun es nicht.
00:11:13: Ja, doch. Ich hoffe zumindest, dass die Übergrübelung bei Ihnen alltäglich ist.
00:11:20: Denn wir wollen ja...
00:11:21: Wir grübeln schon, aber übergrübeln.
00:11:23: Mal gucken, vielleicht kommt das.
00:11:25: Und er hat, Merz hat ja ein Erdbeben sicheres selbst vertrauen.
00:11:30: Das dann in der Zackigkeit der Tonalität dieser Ansagen
00:11:36: wird dann noch einmal stärker bestätigt oder verstärkt sich selbst.
00:11:42: Das kommt noch hinzu, so dass da schon das stark Konservative bei diesem Thema durchtrinkt.
00:11:50: Aber es gehört ehrlicherweise dazu, viele Bürger sehen sich durchaus bei diesem Thema auch danach,
00:11:57: dass hier eine Klarheit passiert.
00:12:00: Und insofern ist das ein bisschen diese Rechtsverschiebung,
00:12:04: auch eine Angleichung an dem Mainstream.
00:12:06: Haben Sie, Herr Korte, aus der Wahlforschung Indikatoren
00:12:11: oder trauen Sie sich eine Einschätzung zu, ob das, worüber jetzt zwischen den Jahren viel gesprochen wurde,
00:12:16: nämlich das offene Aussprechen von Elon Musk über soziale Medien, zum Beispiel für die AfD
00:12:20: und auch in diesem Gastbeitrag hat das einen Impact auf eine Wahle Entscheidung.
00:12:25: Also kommt das der AfD zugute oder ist es eine Debatte in einer Blase, die am Ende gar nicht an der Basis verfängt?
00:12:31: Ja, Blase. Das haben wir in Amerika auch gesehen, ohne das jetzt vergleichen zu wollen.
00:12:37: Dieser Taylor Swift Effekt angeblich mit ihrem Bekenntnis zu den Demokraten
00:12:43: hat das sehr viel an Mobilisierung ausgelöst.
00:12:46: Das ist ja überhaupt nicht der Fall gewesen.
00:12:48: Vollkommene Überschätzung von Influencern.
00:12:51: Das ist wichtig, in dem Selbstvertrauen zu mobilisieren für eine Partei und für Parteianhänger,
00:12:58: wer zu wem gehört, wer sich zu wem bekennt, auf wem man sich berufen kann, welche Referenzpunkte sich auftut.
00:13:04: Da würde ich das nicht unterschätzen im Alltagsgespräch oder auch in der Fußgängerzone.
00:13:09: Aber wir sehen keinen Zusammenhang zwischen den Reputationsgewinnen von Influencern,
00:13:20: um damit eine Wahlentscheidung zu legitimieren oder das das dann zu einer bestimmten Wahlentscheidung führt.
00:13:26: Da gibt es keine Ergebnisse der Wahlforschung, die in irgendeiner Weise das beschädigen.
00:13:30: Die Effekte sind eher indirekt, dass wir unsicherer werden, welches Medium wir nutzen,
00:13:36: welche Wirklichkeit ist wirklich.
00:13:39: Also wenn so ein Chef verstärker des Autoritat-Rismus, was ja der Mask am Ende ist, aktiv wird,
00:13:46: wer kann ihn am Ende noch ignorieren, wie verändert, dass die Struktur von Öffentlichkeit solche Fragen spielen,
00:13:53: eine große Rolle. Aber es gibt keinen Zusammenhang, dass bestimmte Influencer automatisch dazu führen,
00:14:00: eine Partei zu wählen.
00:14:02: Und der Indirektzusammenhang hängt natürlich auch damit zusammen, dass Manipulationen grundsätzlich zunehmen.
00:14:09: Aber das ist jetzt nicht nur mit der Person Mask verbunden.
00:14:11: Aber wie kann man die Online-Systeme so manipulieren und das digitale System so manipulieren,
00:14:20: dass wir am Ende eben nicht mehr wissen, was Wahrheit, was Unwahrheit ist, was Wirklichkeit ist,
00:14:27: was vorgegaukelt wird, was Fakenus ist.
00:14:30: Diese Punkte, die sind entscheidend und viel entscheidender noch als vor vier Jahren.
00:14:35: Insofern wird es schwierig sein, am Ende damit umzugehen.
00:14:39: Ich habe da keinen Ausgang oder ich weiß nicht, wie man Medienmündigkeit, die wir alle persönlich dafür bräuchten,
00:14:47: um damit umgehen zu können, schnell erreichen kann.
00:14:50: Aber sie ist praktisch die einzige Antwort, um darauf zu reagieren.
00:14:54: Denn das sind ja alles Ausziehungsmomente, die unsere liberale Demokratie,
00:15:00: unser Verständnis von offener Gesellschaft, torpedieren geradezu.
00:15:04: Aber die Frage war, Mask führt automatisch dazu, dass AfD-Wähler mehr werden.
00:15:11: Das kann man sagen, stimmt so nicht.
00:15:14: Lassen Sie uns noch einmal kurz auf die FDP-Blicken.
00:15:17: Die wirbt ja mittlerweile, wenn ich die neuesten Aussagen von Christian Lindner richtig deute,
00:15:21: nicht mehr mit der eigenen Stärke, sondern mit der Stärke der Union,
00:15:24: indem Sie sagen, wer die Union möchte, soll doch bitte auch FDP wählen, damit es für schwarz-gelb langt.
00:15:30: Verfängt das? Ist das ein Erfolgsmodell oder ist das einfach nur eine Verzweifungstarte?
00:15:34: Also es wirkt jetzt nicht wie eine Übersetzung einer offenen Felschlacht.
00:15:39: Das kann man jetzt nicht sagen.
00:15:42: Aber es ist für die neue Wahlkonstellation mit der neuen Wahlsystem noch unangebrachter,
00:15:50: als es vorher der Fall ist, weil die Übersetzungsmöglichkeiten für Koalitionsfehler
00:15:56: vorher größer waren, dass man mit erst und zweit Stimme variiert oder sich in der Familie dazu abstimmt
00:16:02: und so den Eindruck bekommt, dass man damit vielleicht Koalition stärken könnte.
00:16:08: Das war rechnerisch auch nie 100 Prozent stimmig, aber es war die Anmutung.
00:16:12: Das ist ja jetzt noch weniger, wenn auch die Erststimme mit dem ersten,
00:16:18: mit dem Kandidaten oder der Kandidaten, die man wählt, nur vielleicht eine Chance hat,
00:16:23: auch wenn sie Gewinn im Wahlkreis am Ende in den Bundestag einzuziehen.
00:16:26: Also ist das Gewicht in der Verhältniswahlkonstellation auf die Zweitstimme noch mal größer.
00:16:32: Ich kann also gar nicht sagen CDU/FDP, da teile ich jetzt die Stimmen und daraus wird etwas dann in der Koalition.
00:16:39: Sondern wenn ich die Zweitstimme einer Partei gebe, macht es automatisch diese Partei erst mal viel stärker
00:16:46: und insofern verfängt auch diese Leistimmkampagne angesichts der Reform des Wahlsystems noch weniger, als es früher der Fall war.
00:16:57: Ich habe mich zudem auch gefragt, welches Wählerklientel Lindner mit dieser Leistimmkampagne anspricht.
00:17:04: Die Wählen ja FDP, wenn er der Meinung ist.
00:17:08: Union muss man aufpassen, wen schwächt man, beziehungsweise von wem, wenn man die Stimmen haben.
00:17:13: Und die eigentlich für ihn Interessanten, nämlich vielleicht die Grünen, die auch zur FDP tendieren, weiß ich nicht, ob er die damit anspricht.
00:17:21: Ja, das stimmt. Das mag radikale, was die FDP in der letzten Zeit ja an den Tag gelädt hat,
00:17:29: zusammen mit der sozialen Marktwirtschaftspartei der Union.
00:17:33: Daraus möchte er irgendwie Schnittmengen bilden und sagen, er könnte da als korrektiv eine Rolle spielen.
00:17:42: Er kann ja nicht mehr verweisen auf sehr viele Landesregierung, die so erfolgreich aktiv unterwegs sind,
00:17:49: sondern der Wähler mit Erinnerungsvermögen ist ja auch, vielleicht noch, da kann sich noch daran hinschauen,
00:17:57: dass es auch mal eine ungute Zeit des Regierens zwischen Merkel und der FDP ja gab,
00:18:03: mit Investorwellezeiten, was ja dramatisch schlecht auch am Ende für die FDP geendet ist.
00:18:08: Das war auch kein Bezugssystem einer Koalition, was man weiter empfehlen konnte damals.
00:18:14: Auch das gehört so weit dazu, dass sich der eine Wählerin oder Wähler doch auch daran erinnern kann.
00:18:18: Die FDP ist in diesen Bundeskoalitionen in den letzten 10, 20 Jahren, das war früher in den 80 Jahren anders,
00:18:27: einfach ein sehr schwieriger Partner.
00:18:29: Wir merken, Herr Korte, es gibt ganz, ganz viel zu besprechen in den nächsten Wochen
00:18:34: und deswegen freue ich mich auch wie ein Schnitzel auf unsere nächste Aufnahme am 13. Januar.
00:18:40: Das wird nämlich eine ganz besondere sein und zwar darf ich Sie hier bei uns in der VAM
00:18:44: zu späterer Stunde um 19 Uhr begrüßen zu unserem Live-Podcast vor Publikum.
00:18:50: Und deswegen geht dann unsere Hörerinnen und Hörer dieses Podcasts auch die herzliche Einladung heraus.
00:18:55: Wenn Sie Abonnent der VAM bzw. der Allgemeinen Zeitung oder Wormser Zeitung sind,
00:19:00: sind Sie herzlich eingeladen, wenn Sie an diesem Event teilnehmen möchten um 19 Uhr.
00:19:04: Ein Live-Podcast mit Karl Rudolf Korte und mir hier bei uns in der VAM,
00:19:09: vorherrige Anmeldung und der Chefredaktion@vamde.me/mail.
00:19:14: Ich freue Herrn Korte und ich uns Sie begrüßen zu dürfen.
00:19:17: Herr Korte, das wird ja quasi ein Highlight, weil wir uns mal live gegenüber sitzen vor Publikum.
00:19:22: Ja, man muss abends wach bleiben und ich werde mal gucken, ob Sie wirklich auch gibt,
00:19:27: weil Sie ja nur online gibt. Ich sehe Sie ja hier immer nur.
00:19:30: Sofern weiß ich nicht, ob Sie seit unserer letzten Begegnung wirklich auch physisch existieren.
00:19:35: Aber ich gehe davon aus.
00:19:37: Ich werde auf jeden Fall vorhin nochmal zum Friseur gehen,
00:19:39: um Ihnen in einem adretten Erschadungsbild gegenüber zu treten.
00:19:43: Okay, ja, das stimmt. Vor Publikum sollten wir gescheit aussehen, das stimmt.
00:19:47: Und bin gespannt auf die immer sehr überraschende und manchmal extrovertierte Farbauswahl Ihres Anzuges.
00:19:53: Ja, okay, da muss ich mir ganz große Mühe geben.
00:19:57: Also noch einmal der Hinweis an unsere Hörerinnen und Hörer, wenn Sie dabei sein wollen,
00:20:02: am 13. Januar am nächsten Montag um 19 Uhr hier bei uns in der VAM zum Live-Podcast Korte und Drink.
00:20:08: Freu ich mich, Sie hier begrüßen zu dürfen. Es gibt was zu essen, was zu trinken.
00:20:11: Und nach dem Podcast der Aufnahme auch noch die Möglichkeit,
00:20:14: wahrscheinlich eher mit Herrn Korte als mit mir, sich noch etwas auszutauschen.
00:20:18: Ich freue mich über Ihre Anmeldung per Mail, Chefredaktion@vam.de.
00:20:22: Und Ihnen Herr Korte, wünsche ich eine schöne Woche. Was steht denn noch an?
00:20:25: Ja, viel durch die Republikreisen.
00:20:28: Also Duisburg ist natürlich mit Lehrveranstaltungen.
00:20:31: Wir haben morgen auch die öffentliche Vorlesung unseres Gastprofessors,
00:20:35: was dieses Jahr, dieses Semester, Armin Laschet ist.
00:20:38: Ich bin am Mittwoch am Tegernsee mit dem Vortrag am Donnerstag in Schwerin.
00:20:44: Und dann bin ich in Pisa, nee, in Risa, nicht Pisa, Risa bei dem AfD-Parteitag für Nix dabei.
00:20:51: Insofern quer durch die Republik mal wieder diese Woche.
00:20:55: Dann bin ich aber noch glücklicher als vorher schon,
00:20:57: dass Sie nach dieser Reise durch die Republik am nächsten Montag Rast in Mainz bei uns bei der VAM halten.
00:21:03: Ja klar, auf dem Lehrgemei oder die ich gelernt habe in Marineborn.
00:21:07: Genau, wenn man das genau definiert mit der Gemarkungskränze ist,
00:21:11: das VAM Hauptgebäude tatsächlich in Marineborn,
00:21:15: auch wenn wir es selbst manchmal an Lerchenberg bezeichnen, vielleicht auch aufgrund der Nähe zum ZDF.
00:21:19: Vielen Dank Herr Korte, ich wünsche eine gute Reise in dieser Woche.
00:21:22: Danke für diesen Podcast und wir hören und sehen uns am nächsten Montag.
00:21:27: Ja, genau.
00:21:28: Tschüss, bis dahin.
00:21:30: Korte und Ring ist ein Podcast der VRM.
00:21:34: Von allgemeiner Zeitung Wiesbadener Kurier, Darmstädter Echo und Mittelhessen.de
00:21:39: Redaktion Dennis Ring Produktion Mike Dornhöfer
00:21:44: Habt Ihr Themenwünsche, Feedback, Anregung oder Kritik,
00:21:47: dann schreibt uns über Social Media oder per Mail an audio@vam.de
00:21:59: [MUSIK]
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