Folge 15: Trends im "Turbo"-Wahlkampf (Live-Podcast)
Shownotes
Zur 15. Folge unseres Politik-Podcasts haben VRM-Chefredakteur Dennis Rink und Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte ins Verlagshaus der VRM geladen. Vor Publikum geht es um den AfD- und SPD-Parteitag, Radikalisierung in der innerdeutschen Politik und aktuelle Entwicklungen im "Turbo"-Bundeswahlkampf.
Auf der Bühne sprechen "Korte & Rink" über die richtige Garderobe an Wahltagen, das beklemmende Gefühl, sich beim AfD-Parteitag als Berichterstatter in einem "Gehege" zu befinden und wie Korte und sein Team dort als "beobachteter Feind" behandelt wurden.
Unions-Chef Friedrich Merz wirke aktuell wie ein "Sehnsuchts-Konservativer", der einem neuen Mainstream folgt. Die "Nach-Merkel-Zeit", die Merz politisch verfolgt, beschreibe die Veränderung einer Partei, die sich inzwischen sichtbar anders aufstellt.
Auch dem Andrang um den Besuch von Robert Habeck in Mainz gehen die beiden Podcast-Hosts im Podiumsgespräch auf den Grund. Politikwissenschaftler Korte prognostiziert Die Grünen vor der SPD, "welkende Grüne haben wieder Wasser bekommen", fasst er zusammen. Gleichzeitig passen die Warnmeldungen aus der Wirtschaft für den Experten wenig zum ambitionierten Vorgehen Habecks.
Wieso die SPD nicht mehr "ihre" Wähler erreicht, wie stark man den Umfragewerten im Vorfeld einer Bundestagswahl vertrauen kann und wieso Brombeeren auf der Bühne für Lacher im Publikum sorgen, hören Sie jetzt im Podcast.
Ein Angebot der VRM.
Transkript anzeigen
00:00:00: Korte und Drink. Politik, die bewegt.
00:00:07: Herzlich willkommen zu einer ganz besonderen Ausgabe unseres VMM-Podcasts Korte und Drink.
00:00:22: Denn heute werde ich mich zwar auch wieder mit dem renommierten Politikwissenschaftler
00:00:26: Professor Dr. Karl Rudolf Korte unterhalten, aber nicht wie sonst in einem Studio oder
00:00:31: Persum, sondern heute vor Publikum. Das erkläre ich an unsere Hörerinnen und Hörer,
00:00:35: weil wir diesen Podcast heute als Veranstaltung an unsere VMM-Abonnenten hier bei uns in der
00:00:40: VMM angeboten haben. Deswegen freue ich mich redzertlich, Sie hier zu begrüßen. Herzlich
00:00:44: willkommen. Und natürlich auch Herr Korte, Sie. Danke, dass Sie hier sind.
00:00:49: Ja, ich habe jetzt gemerkt, dass es Sie wirklich auch gibt. Und das ist schon die erste Freude
00:00:55: des Abends. Auch die erste Lohn der Erkenntnis. Mit Sicherheit. Also, dass man Chefredakteure
00:01:01: persönlich kennt, ist ein Vorteil. Weil man kann natürlich auch sich über die Erklärmacht
00:01:07: von Chefredakteuren ein Bild der Welt machen. Für mich ist es auch immer ein Vorteil, Sie zu
00:01:13: kennen, weil ich nämlich heute auch, wenn ich sie mal so sehe, sehe, dass Sie einen Prombehemd an
00:01:16: haben, Herr Korte. Ist das ein Fingerzeig? Sie hatten im letzten Podcast erwähnt, dass Sie darauf
00:01:23: achten, was ich anziehe. Und deswegen habe ich das heute mal irgendwie genommen. Weil Prombehr
00:01:29: natürlich ein Wort ist als Koalition des Jahres 2024. Ob es zum Wort des Jahres wird, das glaube
00:01:38: ich nicht, das soweitschaft. Aber immerhin war es eine neue Konstellation und auf den Prombehrgeschmack
00:01:43: könnten auch noch der eine oder andere im Bund kommen, wenn es PSW eben schafft, also als Liederformation
00:01:49: in den Bundestag zu kommen. Und dann ab 2026 das Unwort des Jahres? Könnte sein, aber Sie sollten
00:01:58: nicht davon ablenken, dass ich eigentlich erwartet, dass ich auch Prombehren zum Essen bekomme, wenn man
00:02:03: schon das Hemd extra anzieht und ich sehe hier keine vorbereiteten Prombehren. Nein, Herr Korte,
00:02:08: aber wir haben Ihnen immer ein Glas mit Wasser hingestellt und da ist Sprudel drin. Das heißt,
00:02:12: wir haben uns in Unkosten geschürzt. Das hätte auch still sein können. Ja, still ist schwierig
00:02:17: an so einem Abend. Dann würden wir zu sehr den Bundeskanzler imitieren. Ich hätte jetzt aber auch
00:02:24: erwartet. Also nichts geht über Ihren Quitschgelbenanzug, den Sie irgendwann mal bei einem ZDF-Auftritt
00:02:30: anhatten. Das kann gar nicht sein. Quitschgelb hatte ich nicht. Da würde ich mich dran erinnern.
00:02:38: Quitschgelb gab es nicht. Aber es ist in der Tat so, dass die ZDF-Moderatorinnen oder Moderatoren
00:02:48: immer sagen, Farben sind sowieso schwierig, weil sie durch das Licht und durch die Kameras
00:02:53: völlig verzerrt werden. Und dann darf man grün nicht tragen oder nicht knalliges grün durch
00:02:58: die Greenbox, weil man dann irgendwie verschwindet. Und ich werde nicht vergessen, einmal heute
00:03:03: Journal war ich eingeladen, unmittelbar nach dem Urlaub. Ich wollte irgendwie noch so in
00:03:07: den Urlaubsgedanken hingefahren. Sie machen viel Urlaub auch, oder? Natürlich. Man muss
00:03:12: sich ja erholen von solchen Interviews. Da brauchen wir viel Urlaub. Und da war, hat die einfach
00:03:19: grünes, knalliges grüne Scent angezogen unter dem Schakett. Und da kam ich dann auf Lerchenberg,
00:03:26: also hier in der Nachbarschaft. Und Klaus Kleber hatte das moderiert und sagt, das geht gar nicht.
00:03:34: Man sieht sie ja dann nicht. Also man ist dann ohne Oberkörper im Prinzip und dann hatte
00:03:40: er mir noch schnell ein Hemd von sich geliehen. Sie hat da... Das passt? Ja, wir haben es hinten
00:03:47: ein bisschen zusammengesteckt, ist ja egal. War ein normales weißes Hemd, aber das geht ja dann immer.
00:03:52: Weiß ich noch genau. Greenbox geht nicht. Hat ich verdrückt. Hat sie einen Quitschgrünen-Anzug?
00:03:57: Nein, aber ich habe verschiedene grüne Anzüge. Aber Quitschgrün, nicht. Aber haben Sie noch andere Anzüge?
00:04:05: Ich hatte früher mal mehr. Die passen wir aber nicht mehr. Deswegen hat es die Anzahl meiner
00:04:11: Anzüge reduziert, aber es ist zum Glück nicht nur einer. Aber jetzt nach Ende Januar passen Sie ja,
00:04:15: weil Drei-Januari... Absolut, ja. Ich bin auf dem Bestgelegen wieder in die Passgröße
00:04:19: zu kommen. Gute Vorsätze. Herr Korte, jetzt sind wir ja nicht nur darum, die legitime Nachfolge von
00:04:26: Delling und Netze anzutreten, sondern auch über ernsthafte Themen zu sprechen. Und fange ich mal
00:04:31: direkt sehr, sehr ernsthaft an, weil bevor Sie hierher gekommen sind, waren Sie am Wochenende
00:04:36: auf dem Parteitag der AfD in Riesa für die Kollegen von Phoenix. Da habe ich bisher nur die
00:04:41: Berichterstattung davon gelesen, was sich dort in Anführungszeichen ereignet hat. Wie war denn
00:04:47: Ihre Wahrnehmung? War schon sehr spektakulär. Ich besuche seit 20 Jahren für Phoenix, vor allen
00:04:52: Dingen auch für das ZDF, die letzten 15 Jahre SPD-Bundesparteitage und CDU-Bundesparteitage. Sehr
00:05:00: systematisch. Und das ist ein großartiges Ereignis, oft ja mehrtägig, bei der man sehr viel erfährt,
00:05:09: wie Parteien ticken, in welche Richtung sie gehen, die verschiedenen Gliederungen. Und ich, das gerade
00:05:16: zu Aufsauge, auch diese Extrovertiertheit, die dort herrscht, mit den Tausenden, die dort sind,
00:05:21: Tausend und Eins, immer bei der CDU etwa 800 bei der SPD und dann kommen ein bis zwei Tausend
00:05:28: Beobachter zusätzlich dazu. So, das ist die Erwartungshaltung. Wenn man dann zur AfD kommt, wenn
00:05:33: man den Raum erreicht, das kann ich gleich nochmal schildern, dann wird man separat geführt, wie in
00:05:38: so einem Gehege. Die Presse ist vollkommen unter sich in einem Gehege mit den Kameralleuten. Man
00:05:46: ist abgesperrt und hat keinen Kontakt zu den Delegierten. Wenn man auf die Toilette geht, kann man
00:05:51: nochmal die Ein- oder andere Treffen. Es gibt auch keinen Wippbereich für Journalisten. Da sind
00:05:57: sie ja normalerweise als Chefreaktor immer. Sie sprechen ja nie mit Delegierten, sondern sind immer
00:06:02: in den Wippbereich alleine. Da ist sowieso Klassentreffendatmosphäre der Journalisten. Dann
00:06:08: kommen die Politiker, gehen dazu und setzen ihre Botschaften. Da wird man versorgt, das gibt es
00:06:13: dort überhaupt nicht. Insofern eine ganz skurrile, abenteuerliche, abgeschottete Atmosphäre. Man ist
00:06:20: praktisch beobachtend der Feind. Egal, wer davon den Journalisten saß, die ganze Presselandschaft
00:06:26: saß ja dort. Das ist befremdlich und zeigt, mit welchem Gegenbild diese Partei arbeitet,
00:06:33: in vieler Hinsicht. Und das zu erreichen, war auch schwer. Ich war, wie gesagt, bei dem Phoenix-Team
00:06:39: diesmal dabei und die hatten schon gesagt, wir sollten zusammen in einem kleinen Bus anreisen,
00:06:43: weil das schwer wird, dorthin zu kommen. Und sind wir auch sehr früh hingefahren, aber wir waren
00:06:48: blockiert von Antifa-Demonstranten, aber auch von der Polizei. Wir haben dann irgendwann aufgegeben,
00:06:55: über Feldwege das zu erreichen. Es waren riesige Sportzentrum in Riesa und sind dann zu Fuß gegangen,
00:07:01: etwa 50 Minuten zu Fuß. Ja, durch verschiedene. Und ich hatte auch mein Gepäck dabei, weil ich
00:07:07: abends weiterfahren wollte, durch die verschiedenen Absperrungen hindurch und die Demonstranten
00:07:13: wollten immer, haben immer gerufen, was soll das, wer ist das. Die Kollegen hatten dann Presseausweise
00:07:20: und so haben sie sich durchgehangelt und hatten uns die einen oder anderen durchgelassen. War eine
00:07:25: unangenehme Atmosphäre, weil ich finde es absolut richtig berechtigt da auch heftig zu demonstrieren,
00:07:32: neben diesem Sportgelände. Aber das ist eine demokratisch legitimierte Partei, die einen
00:07:39: Parteitag abhalten muss, geradezu im Grundgesetz ist geregelt, inner parteilige Pazifikation,
00:07:44: das setzt wahlen und diese Dinge voraus, die delegierten müssen, einen ordentlichen Parteitag
00:07:49: abhalten. Sofern sie daran zu hindern, macht wenig Sinn. Nach zwei Stunden mit zwei Stunden
00:07:55: verspätung hat der Parteitag begonnen. Also man kann dagegen demonstrieren, das finde ich
00:08:00: absolut richtig und berechtigt, aber das aufzuhalten macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Hätten Sie sich
00:08:07: bis vor wenigen Jahren vorstellen können, dass so zeitnah solche Stimmungen in Deutschland rund um
00:08:13: Parteitage entstehen können? Nein, nein, ich meine es gibt ein Potenzial, immer messbares Potenzial,
00:08:18: 15 Prozent über viele Jahre rechtsextremistische Zustimmung, zu bestimmten Items, also eine
00:08:26: ideologische Rechtsdrift, das war da auch Antisemitismus, ist ja nichts Neues, ist messbar,
00:08:32: aber es hat sich nicht übersetzt in eine Formation von Partei. Und auch auf dem Parteitag, die
00:08:40: Schrille Rede von Frau Weidel, Reh, Migration, was sie noch mal offentlich betont, er zeigt, dass wir
00:08:47: uns auch normalisiert haben an den Umgang mit bestimmter Themen und deswegen ist die Partei
00:08:54: noch Schriller als sonst, weil gerade bei Migrationsfragen viele der mit anderen Mitte
00:08:59: Parteien natürlich auch einen sehr verschärften Migrationskurs haben, so dass sie sich jetzt
00:09:05: überbieten müssen und schon das Wort "Remigration" hat uns ja vor einem Jahr millionenfach auf die
00:09:11: Straße gebracht, jetzt nicht mehr. Ich denke nicht, dass der Effekt weg ist, aber trotzdem ist es zu
00:09:17: beobachten, welche Form von Normalisierung das mit sich bringt im Alltag. Also wäre Ihre These,
00:09:22: dass die AfD sich weiter radikalisieren könnte, je gesellschaftsfähiger sie wird, weil diese Themen,
00:09:30: je häufiger man mit ihnen oder über sie spricht in der Öffentlichkeit, desto normaler, in Anführungszeichen
00:09:34: werden sie ja und die AfD muss irgendwo einen Punkt setzen, um trotzdem aufzufallen. Ja, so kann
00:09:40: man den Parteitag einordnen und das weicht ab von den Erfahrungen, in denen diese rechtsextremistischen
00:09:49: oder sehr rechten Parteien, nationalistischen Parteien in anderen Ländern sind, die in der Regel
00:09:55: Moderater geworden sind, die Mittiger geworden sind. Davon ist die AfD ganz, ganz weit entfernt und
00:10:03: da war der Parteitag ein gutes Beleg, weil diese Schrille in der Übersetzung alles abzureißen,
00:10:13: was nicht passt, alles rauszuwerfen, was nicht passt, das war eine Metapher, die sich gerade
00:10:18: so durchzog und das ist erschreckend, wenn man dabei sitzt, das so zu ertragen, dass so eine
00:10:27: reine Männerpartei, die da saß, da waren so ein paar Einsprengsel, ein paar ganz wenige Frauen,
00:10:32: sieht man ja auf den Wahldisten auch, Frauen tauchen praktisch nicht auf, das ist ja eine
00:10:39: Kuriosität geradezu und trotz dieser Schrille hat diese Partei ungefähr 20 Prozent Zustimmung im Moment.
00:10:47: Wie können Sie sich diese Zustimmungswerte insofern erklären, dass man sich auch immer
00:10:53: überlegen muss, wo die Partei herkommt, die war ja im Prinzip so eine Gegenbewegung zu dieser
00:10:57: damaligen Migrationsdebatte, da ist sie ja hochgekommen, hat sich ja aber auch immer weiter
00:11:01: radikalisiert auch in der Entwicklung, dass ja damals moderatere Leute wie jetzt ganz am Anfang
00:11:06: Lücke und so weiter, die sind ja dann geradezu rausgedrängt worden, aber trotzdem nimmt ja
00:11:12: die Zustimmung zu. Ja, das ist schwer konkret zu erklären, weil einmal ist es traditionell so in
00:11:22: der Entwicklungsgeschichte, wie Sie sagen, eine Professorenpartei von Betriebswirten,
00:11:27: Volkswirten, Anti-Euro-Diskurs damals im Taunus, wohlhabend, also von wohlhabenden Leuten
00:11:33: gegründet und mit tausend Haltung bis dahin, wo Sie heute stehen, immer der Versuch zu zeigen,
00:11:42: es gibt so eine Unlösbarkeitsfalle der Demokratie, was ist nicht lösbar, das treiben wir auf die
00:11:48: Spitze und das machen wir groß, das haben Sie sehr clever gemacht, aber im Moment vermutlich die
00:11:55: 20 Prozent unabhängig von den Gesinnungswählern und so weiter, kann ja nicht am Ampel, an der
00:12:00: Ampel mehr liegen, da kann man sich nicht mehr abarbeiten, sondern eher an der Angst ein weiter
00:12:04: so zu verhindern. Das ist eine Protest, dass es nicht weitergeht, so wie die Parteien, der Mitte
00:12:11: das bislang vorschlagen und darin sammeln sich im Moment viele, glaube ich, mit diesem Hauptargument,
00:12:18: denn das große Argument Entsicherung von Gesellschaften ist ja manifest, das hat sich nicht
00:12:28: verstärkt, das ist eigentlich geblieben und von daher kann ich mir eher so erklären, dass man
00:12:35: ein grundsätzliches weiter so nicht möchte und deshalb auch wenn die Ampel nicht mehr existiert,
00:12:41: auch nie mehr zustande kommen wird, man doch sich dagegen verwahrt. Wir haben die letzte Frage
00:12:47: zu dem Parteitag, bevor wir generell auf Politik schauen, dieser Slogan "Allies für Deutschland",
00:12:53: der ja gewollt, ungewollt, ich nehme an, mehr Gewollt, Anlehnung hat an "Alles für Deutschland",
00:12:59: die verboten SA-Losung. Wie haben Sie die Stimmung auf dem Parteitag erlebt, als das im Prinzip
00:13:04: ausgerufen worden ist? Das ist eine Hochstimmung, wie Parteitage natürlich sind, als Hochfest der
00:13:14: Autosuggestion und so muss man sich gut finden und je schriller, desto lauter war der Applaus
00:13:22: je abenteuerlicher auch diese von Verweidel ausgehende Eiseskelte, diese kühle Stränge,
00:13:32: die sie ja ausstrahlt, umso mehr hat versucht, dass der Parteitag irgendwie emotional anzuknüpfen,
00:13:37: was natürlich bei so einer kühlen Dabittung sehr schwer ist. Aber die waren sich mit sich,
00:13:45: nicht nur einig, sondern schlüssig und hatten ein Gefühl von Rückenwind, war man einen Druck
00:13:50: durch diese Umfragewerte. Ein, zwei Prozent sind es ja nochmal in die Umfragen hochgegangen,
00:13:55: wenn gleich das gar nichts zu bedeuten hat. Aber es hat innerparteilich zur Mobilisierung sehr viel
00:14:00: zu tun, wie gerade Demoskopie sich darstellt. Demoskopie als strategisches Momentum in der
00:14:07: Mobilisierung würde ich niemals unterschätzen. Es bildet nicht die Realität ab, aber es bildet
00:14:12: natürlich Freude und Leid zur Mobilisierung der Parteien ab. Wir haben vorhin ja schon kurz
00:14:19: über die Entwicklung und die Radikalisierung der AfD gesprochen. Wenn man sich jetzt das
00:14:24: Parteinspektrum anguckt, AfD logischerweise ganz weit rechts, und dann kommt ja in der
00:14:28: beginnenden politischen Mitte schon die Union, hat die Union in den vergangenen Jahren die Tür
00:14:36: aufgemacht für das Erstarkende AfD, weil sie gewisse Punkte nicht gesetzt haben unter Merkel,
00:14:40: oder welchen Anteil hat die Union aus ihrer Sicht am AfD-Erfolg? Das wäre zu einseitig. Also klar,
00:14:47: kann man sagen, es ist rechts von der Union eine Partei entstanden. Da hätte man integrativer
00:14:54: wirken müssen, um das zu verhindern. Aber Merkel hatte da eine klare Position, dass es eine
00:14:59: Abgrenzung gibt und da hat sie nie gewackelt. Es gab ja auch einzelne Abgeordnete mal,
00:15:05: die sie losgeworden ist aus der eigene Fraktion, aus dem hessischen Lager, die zu extrem waren.
00:15:11: Also da war sie immer sehr klar und da war keine Integration möglich. Ich sehe das nicht so,
00:15:17: dass die Gesamtverantwortung nur bei den Konservativen liegt. Bei Merkel wird sie persönlich
00:15:26: übersetzt von der AfD durch die Migrationsthematik. So sehen es in der Tat viele Bürger. Aber es gibt
00:15:32: eben auch die anderen, die damals eine Willkommenskultur gut fanden, die auch auf der Straße waren,
00:15:38: die applaudiert haben. Und das sollte man auch nicht vergessen, dass es Millionen Deutscher gibt
00:15:43: und gab, die von diesen asylsuchenden Menschen, die damals unmittelbar bedroht waren, auch aufzunehmen.
00:15:54: Das gehört auch zur Geschichte einfach mit dazu. Wie schätzen Sie in dem Zusammenhang einzelne
00:16:01: Aussagen von Friedrich Merz ein, der ja sich auch bei manchen Themen relativ weit rechts positioniert,
00:16:07: versucht er da AfD-Wähler wieder für die Union zurückzuholen?
00:16:11: Ja, das wird genauso in diesem Staccato kurz setzen, die er dazu prägt. Das ist ganz nah an dem
00:16:23: Vorschlägen, die die AfD auch macht. Es ist ein anderer Kontext, in dem das eingebettet ist. Aber
00:16:29: wenn Sie allein die Aussagen nehmen, sind Sie sehr ähnlich wie das, was die AfD zum Thema
00:16:35: Migration vorschlägt. Er verweist zurecht auf die Werte, auf den Kontext, der völlig anderer ist.
00:16:44: Es ist ein menschenrechtsgeprägter Diskurs, der für Union dazu ausgeht, was man bei der AfD
00:16:51: natürlich nicht sehen kann. Aber wir haben kein Rezept weltweit, das mit drei Punkten oder
00:16:57: drei Strategien jetzt diese autokratischen Systeme und artigratischen bewegten Parteien einfach
00:17:06: systematisch zurückdrängt. Das sind kleine Schritte, die das verändern können. Aber sofern
00:17:14: kann man nicht sagen, wer es schuld und man hat aber keinen klaren Ausweg bei der Union, ist
00:17:21: einfach im Moment es so, dass Merz ja wie so ein Sehnsuchtskonservative ist. Denz, woher er so lange
00:17:30: nicht gab, gefühlt. Ja, genau. Und er hat die Partei hinter sich sehr bei diesem Punkt Migration
00:17:36: gerade geeint, um eine Nachmerkelzeit auch einzuleuten. So ist das Wahlprogramm entstanden,
00:17:43: so ist auch das Grundsatzprogramm entstanden. In diesem Punkt ist mehr einem Mainstream gefolgt,
00:17:50: eines Rollbacks einer konservativen Wende, die etwas kritischer oder deutlich kritischer mit dem
00:17:57: Thema Migration abgrenzend umgeht. Und das hat er mit aufgenommen, dass wir mit Merkel nicht möglich
00:18:04: gewesen sind. Insofern ist es eine Nachmerkelzeit, die er beschreibt, in der er einig ist. Aber es ist
00:18:11: eben ein Beleg für eine Veränderung auch einer Partei, die sich bei diesem Thema sichtbar anders
00:18:22: aufstellt. Interessant ist ja, dass an diesem Wochenende nicht nur die AfD ihren Parteitag abgehalten
00:18:28: hat, sondern ja auch die SPD und da ist immerhin der amtierende Kanzler wieder offiziell zum
00:18:33: Spitzenkandidaten oder Kanzlerkandidaten nominiert worden, was da der Unterschied ist und was eigentlich
00:18:38: der richtige Begriff ist, haben wir ja schon in einer vorangegangenen Folge diskutiert. Aber ist
00:18:43: ja auch interessant, dass das jetzt im Lichte des AfD-Parteitages irgendwie kaum ein Thema war,
00:18:48: weil es so geräuschlos war und klar war oder weil einfach die Leute gar nicht mehr so auf die
00:18:53: SPD dicken. Und in Hamburg hat die CDU ja ihre Wahlklausur auch beendet am Samstagmittag und
00:18:59: Sonntag dann wenige Stunden danach war Wagenknecht Showtime in Bonn. Das ist alles so Zeitgelad,
00:19:07: überlagert durch diesen Turbo-Wahlkampf. Normalerweise versuchen Bundesparteien natürlich ihre Wahlparteitage
00:19:13: und Parteitag generell alle zu entzerren, weil sie genau eine begrenzte öffentliche Wahrnehmung
00:19:19: haben und wenn das sich alles überlagert, ist das einfach schwierig. Aber die Stimmung bei dem
00:19:24: SPD-Parteitag war natürlich auch fokussiert auf eine Mobilisierungsunterstützung für den
00:19:31: Bundeskanzler. Aber genauso wie zwei Prozentpunkte umfragen bei Barometer, die die AfD nach oben
00:19:40: gegangen ist, ist die SPD eher zurückgegangen und das hat mit Sicherheit vieles verkompliziert an
00:19:47: so einem Tag, um einen Schub von so einer Veranstaltung mitzunehmen. Das ist unverkennbar,
00:19:53: denn das ist ja eine Prognose, auch eine Selbsttäuschung davon auszugehen, dass man auch
00:20:01: eine zweite Mal eine Wiederholungsaufholjagd hinbekommt für die SPD. Das ist ja eine Geschichte,
00:20:07: die erzählt wird, die vor allem deshalb funktioniert hat, weil die CDU dramatische Fehler gemacht
00:20:13: hat, die CDU/CSU im letzten Wahlkampf umlaschet mit Söder herum. Darauf zu warten, dass die
00:20:20: Union wieder gleichermaßen heftige Fehler macht und dadurch irgendwie etwas aufholen zu können,
00:20:25: Geschichte wiederholt sich auf keinen Fall in diesem Punkt. Das kann man so nicht sagen.
00:20:30: Ist das dann aber Verzweiflung der SPD quasi auf den Fehler der anderen zu setzen, das zeugt ja
00:20:36: nicht von eigener Stärke? Ja, Verzweiflung will ich es nicht nennen, aber wir haben irgendwie keine
00:20:40: wirkliche Alternative. Sie sind mitgefangen mit diesem Kanzler und er tritt selbstbewusst wieder an,
00:20:50: weil er weiß, wie es ausgeht und da hat auch der Eindruck, hat auch keiner mal den Mut hinzugehen
00:20:58: und zu sagen, es könnte vielleicht auch anders ausgehen. Der ist da in einer eigenen Wirklichkeit
00:21:04: mittlerweile. So haben wir auch als Wähler und Wählerin, wie er spricht, auch den Eindruck,
00:21:09: dass es eine eigene Wirklichkeit ist, einer von selbst zweifeln entlegenen Philosophie,
00:21:17: Erdbeben sicher wird er gewinnen und man braucht das innerlich, aber das wirkt so wenig überzeugend
00:21:26: bei diesem Prozedwert, auch bei den schlechten persönlichen Werden, die er eben hat. Das ist
00:21:30: ja jetzt unter Frau Weidel schon liegt. Wir haben sowieso eine Show von Unbeliebten, die als
00:21:38: Kanzlerkandidaten antreten, aber er ist der Unbeliebteste. Was sagt das denn über das
00:21:44: Binnverhältnis oder über den Zustand der SPD generell aus, dass, wie Sie es eben beschrieben
00:21:51: haben, sich ja eine Partei im Wahlkampf hinter den amtierenden Kanzler stellen muss. Es hätte
00:21:57: ja kurz ein Zeitfenster gegeben, so hat man das Gefühl, dass man hätte das Pferd wechseln können,
00:22:01: bis dann Boris Bistorius entweder selbst oder gesagt bekommen hat, Scholz macht das weiter,
00:22:07: aber Scholz war ja jetzt noch nie ein Lieblings seiner Partei. Die haben ja irgendwie immer
00:22:12: miteinander gefremdelt, auch wenn er natürlich eine sehr vorzeigbare Karriere innerhalb der
00:22:16: sozial-chemokratischen Partei gemacht hat. Jetzt ist diese Partei in einer nicht unentscheidenden Wahl
00:22:21: an einen unbeliebten Kanzler gebunden, den sie selbst auch nicht unbedingt mag. Kanzler Malus,
00:22:30: das ist ungewöhnlich. Also ich will nicht sagen, eine Zareisprobe für die SPD, aber das ist schon
00:22:35: eine heikle Situation. Ja, es erhöht den Druck auf die Akteure, aber wir sollen noch nicht vergessen,
00:22:43: dass Bistorius ja auch versucht hat, Bundesvorsitzender der SPD zu werden. Damals in diesem Casting.
00:22:49: Ja, und ist es auch nicht geworden, da ist auch jetzt kein Liebling aller Flügel der SPD,
00:22:56: in der Wählerschaft hätte er natürlich eine andere Resonanz gehabt. Aber er hätte genau wie
00:23:01: Laschet die Konsequenz gehabt, dass ein amtierender Kanzler neben ihm läuft. Und Laschet hat vieles
00:23:09: aufgearbeitet, was damals falsch gelaufen ist. Er war ja ganz kurzer Zeit nominiert, es gab
00:23:14: gar keine Wahlkampfkonstellation dazu, die entwickelbar war. Da war diese Ahtal-Katastrophe,
00:23:19: die Söder-Katastrophe anhaltend und so innerhalb der Partei Uneinigkeit, ob er der Richtige nicht.
00:23:27: Das ist eine besondere, aber die eine Besonderheit, die nach wie vor existierte, Merkel im Kanzleramt
00:23:34: daneben, das ist ganz schwer für jeden Kandidaten und das hätte Bistorius natürlich auch gehabt.
00:23:38: Das ist eine schwierige Situation, die jeden Kandidaten unter einen besonderen Druck setzt.
00:23:45: Also ein Selbstläufer allein wäre das auch nicht gewesen, aber so ist es natürlich sehr schwer für
00:23:54: die SPD eigentlich in Kanzler zu haben, mit dem man normalerweise punktet, aber der aus dem Ampel
00:24:01: aus nicht erkennbar profitiert hat. Obwohl er Lindner rausgeworfen hat, hat er nicht den Schub
00:24:07: bekommen, um zu profitieren. Es wirkt nicht so glaubhaft, dass er alles, das, was er jetzt
00:24:12: Vorschlag hätte machen können und alles hätte nur an Lindner gelegen. Das nehmen im Moment die
00:24:17: Wählerinnen und Wähler ihm nicht ab. Ich versuche ja gelegentlich, mich an Dinge zu erinnern, die
00:24:22: wir in vorangegangenen Podcast-Folgen schon besprochen haben. Das ist gut. Das ist zu zweifelnd mal
00:24:26: regelmilch an meinem Verinnerungsvermögen, aber manchmal mache ich minutizen. Ja, das gut, schreiben hilft.
00:24:32: Das deswegen habe ich diesen Beruf ergriffen. Ja, das ist gut. Man kann sich auch manchmal
00:24:36: Sachen von der Seele schreiben. Ja, das stimmt auch gegen Leute, ne? Ja, richtig. Das macht besonders
00:24:41: Spaß. In diesem Jahr gibt es ja eine Möglichkeit für Sie, für Ihre Fehler auch, wie Sie von den
00:24:45: Fehlern loskommen. Ich weiß nicht, ob Sie Katholik sind oder nicht. Natürlich. Ich war auch in der
00:24:50: Alte, im Publikum sitzen zwei mal in einer immerligen Lehrer. Ich war auch in der ganz
00:24:54: katholischen Schule. Es ist das heilige Jahr und man sind ja ein junger Mann. Sie werden auch
00:24:57: neue heilige Jahre noch mitbekommen, aber speziell für Chefredakteure. Das ist auch ein heiliges Jahr
00:25:02: für Chefredakteure. Ja, nein, aber Sie können, sonst müssten irgendwie bösen und müssten beichten.
00:25:07: Das muss man, man kann im heiligen Jahr in Rom durch einen Kirchentor portal laufen und dann
00:25:13: sind die Sünden vergeben. Das ist für Chefredakteure ideal. Vielleicht könnten wir das bei der VAM
00:25:18: die Kantine oder so, einmal durch die Kantine. Nein, nein, das ist schon was heiliges. Das kann man
00:25:22: jetzt nicht einfach so diskreditieren. Das ist schon was Besonderes. Ich empfehle es Ihnen. Sie können
00:25:29: ja zweimal durchgehen, angesichts der Fölle vielleicht, der Fehler, die man alle kombinieren kann. Es
00:25:34: sind ja hier im Raum auch Mitglieder der Geschäftsführung. Also wir haben jetzt gerade das
00:25:37: heilige Jahr für Chefredakteure aufgerufen. Das möchte ich nur noch mal betonen. Ich werde
00:25:42: darauf zurückkommen. Sie haben, worauf ich eigentlich hinaus wollte, bevor wir jetzt irgendwie
00:25:47: da gelandet sind, Herr Korte, es ist verplüffend, was Sie für Gedankensprünge. Sie haben in einer
00:25:55: der vorherigen Podcast-Folgen schon mal den Erfolg der vergangenen Kampagne der SPD nicht nur darauf
00:26:00: begründet, dass die CDU Fehler gemacht hat, sondern dass das auch eine sehr zugeschnittene und
00:26:04: auf den Punkt gebrachte Kampagne mit dem Thema Mindestlohn, Respekt und einem zugegebenermaßen
00:26:10: damals noch nicht so vorbelasteten Spitzenkandidaten mit Olaf Scholz war. Erkennen Sie denn so eine
00:26:14: ähnliche Linie in der aktuellen Kampagne der SPD wieder? Der Versuch ist auf jeden Fall daran
00:26:20: anzuknöpfen. Aber die Wettbewerbssituation ist eben der andere, sodass diesmal nicht gleichermaßen
00:26:26: greifen wird. Wir kennen es von den Grünen beispielsweise, die die gleiche Mindestlohnhöhe
00:26:30: einsetzen wird. Das verfängt nicht in dem Maße, wie es damals war. Es ist eine Rückerinnerung an
00:26:38: die Sozialwurzeln, die die SPD ausmacht, auch an Arbeitnehmertraditionen, die die SPD zum Großthema
00:26:49: gemacht hat. Das ist diesmal in der Wettbewerbssituation nicht das alleinstellungsmerkbar, was es damals
00:26:54: war. Also das kann man nicht als evergreen wiederholen. Ich habe mal einen Hintergrundgespräch mit einem
00:27:00: Sozialdemokraten aus der Kommunalpolitik geführt. Der hatte die Theorie mit Blick auf die eigene
00:27:05: Partei, dass die SPD mit dieser Sozialstaatspolitik in Anführungszeichen gar nicht mehr ihr eigenes
00:27:12: Wählerklientel auch in dem Maße erreicht, weil sie etwas übertrieben gesagt mit der Gießkanne
00:27:17: durch die Landschaft gelaufen sind und haben einfach sehr viele Sozialausgaben möglich gemacht,
00:27:22: sodass es aber gefühlt auch das eigene Klientel nicht mehr erreicht, weil die sagen, es reicht
00:27:26: jetzt irgendwann auch mal, wenn wir kein Geld mehr haben, um quasi Gesamtdeutschland zu finanzieren.
00:27:30: Ja, das stimmt. Hat er damit Recht? Hat er Recht. Das kann man so sehen, kann man so einordnen. Viele
00:27:36: Arbeiter haben auch bislang auch die AfD gewählt als eine wirklich alternative Offenbarbeit im
00:27:44: Thema, die sich auch prekärer Konstellationen in deren Wahrnehmung bedeutlicher annimmt. Faktisch
00:27:50: wissen wir, viele Wählerinnen und Wähler wählen gegen die eigenen Interessen und die ökonomischen,
00:27:55: die Ökonomen als Kollegen haben ja jetzt auch nochmal sehr intensiv das AfD-Programm auch
00:28:00: auseinandergenommen. Da ist also nichts da, was irgendwie sozialpolitische Nähe ausmachen wird.
00:28:06: Da ist nichts da, was gerade prekäre Arbeitsverhältnisse bedient im Gegenteil. Aber Wählerinnen und
00:28:14: Wähler geben eben nicht nur davon aus, die Programme zu lesen, sondern sie haben oft viel
00:28:19: verschiedene komplexe Motive, die eine Rolle spielen. Sie haben ja vorhin schon über die
00:28:25: Umfragewerte gesprochen. Wir haben auch schon darüber diskutiert, dass sie ja im Moment mit
00:28:29: prozentualen Abweichungen einigermaßen manifestiert sind, weshalb man ja schon ableiten kann,
00:28:34: zu was es vielleicht am Ende reichen könnte. Eine Grundfrage ist im Vergleich zu den USA.
00:28:39: Als sie ja bei engen Umfragewerten schon ein gewisses Magenkrummeln hatten und gesagt hatten,
00:28:45: das geht eigentlich dann Richtung Donald Trump. Warum sind denn in Deutschland die Umfragen auch
00:28:50: im Hinblick auf den Wahlausgang valider als in Amerika, wo wir regelmäßig böse Überraschungen
00:28:55: erleben, um es wertfrei zu sagen? Ja, das ist schwer einzuordnen, warum jetzt die Amerikaner
00:29:06: so weiter so fehlerhaft sind. Ich sehe gar nicht die Umfrageinstitute so in der Pflicht, sondern
00:29:12: eher was Medien. Wir sind ja ein Teil... Ich fühle mich angesprochen. Genau, wir können ja immer so
00:29:18: ein bisschen einen kleinen Block machen, Medienbeschimpfung. Fühlen Sie sich, wir sind unter uns?
00:29:23: Ja, weil natürlich es interessanter ist, Klickzahlen, Zuschauerzahlen, Einschaltquoten,
00:29:29: Zuhörerschaften hinzubekommen, wenn ein knappes Rennen vorhergesagt wird. Und das war mein Eindruck.
00:29:38: Das war Datenvorlagen, die Popularvotes, die stimmen in einzelnen Ländern, wer dann welche
00:29:46: Wahlstimmen bekommt, das kann man nicht wirklich vorhersagen. Das ist ja knapp und dadurch kann
00:29:50: die Radikalität für das Electoral College sich fundamental ändern. Aber die Popularvotes,
00:29:57: die hätte man insgesamt natürlich präziser vorhersagen können. Aber was Medien daraus machen,
00:30:02: ist, sie wollen einfach nicht vorhersagen, dass einer ganz klar gewinnt, dann ist die Sache
00:30:07: langweilig und dann schaltet sich niemand mehr dazu. Das ist hier nicht der Fall, sofern ist
00:30:12: das hier anders gelagert. Aber die Umfragedaten sind natürlich 2 bis 3 Prozent von den seriösen
00:30:21: Umfrageinstituten, Fehlerkorrekturen, das sind Korridore, die angegeben werden. Und wir wissen,
00:30:29: dass das zum Wahltag hin auch immer abgewichen ist bei den letzten Wahlen. Aber ich finde,
00:30:36: das Erstaunliche ist diese eingefrorene Werte, die wir seit dem Ampel aus eigentlich haben. Ich
00:30:42: hatte schon erwartet, dass eine Veränderung, eine Dynamik sich entwickelt. Sie ist nicht wirklich
00:30:49: erkennbar, ganz kleine Veränderungen, keine großen. Und wir haben aus der Wahlforschung jetzt auch
00:30:54: nicht die Vergleichsmaßstäbe, weil vor 40 Jahren ist die letzte Koalition geplatzt. Vor 20 Jahren
00:30:59: die letzten Vorbezüge. Da waren wir auch schon dabei. Ja, ja, genau. Als Jungprofessor. Ja,
00:31:04: heute als Fossil. Und so haben wir also nicht die Muster, die das vergleichen lassen. Aber ich kann
00:31:14: jetzt auch nicht erkennen, woher eine große Dynamik noch kommen soll in die verbleibenden
00:31:19: fünf Wochen. Klar gibt es sogenannte Disruptionen auch von den externen Ereignissen, die noch eintreten
00:31:26: können. Aber wenn das nicht eintritt, sehe ich vielleicht eine langsamen Entwicklungslinie,
00:31:31: aber nicht etwas Fundamental verändertes. Und das ist eine Vormerz im Moment, in dem wir uns befinden.
00:31:37: Da können wir sagen, eine historischen Konstellation. I und E, brauche ich nicht erklären. Nein, ich bin
00:31:43: im Böleg. Ja, ja, ja. Ihrem Blick war ich gerade ein bisschen unsicher. Nein, ich habe im Gedanken
00:31:48: waren. Ja, okay. Also das ist schon so, dass alle irgendwie März zu Braut haben wollen und dass
00:31:54: sich auch nicht so schnell im Moment von den Datenlagen ändert. Gucken wir auf Robert Habeck.
00:32:02: Weil er auch gerade in Mainz. War gerade in Mainz tatsächlich ein Riesenauflauf. Die Halle war
00:32:09: tatsächlich zu klein. Also es mussten fast mehr Leute draußen bleiben, als drin waren. Ich habe
00:32:13: Bilder von den Schlangen gesehen, die sich tatsächlich im Rund, also es gibt einen Riesen
00:32:18: positiv gesprochen, Hype, neutral gesprochen, einen Interesse an ihm und ich glaube oder würde
00:32:25: mich jetzt ihre Einschätzung interessieren, wie man das differenzieren kann zwischen ihm als
00:32:29: Typen, den man vielleicht mal erleben wollte oder dem, was er tatsächlich inhaltlich zu liefern
00:32:35: hat, weil er auch seine Umfragewerte gerade steigen. Ja, genau. Die Grünen, das würde ich auch
00:32:41: prognostizieren, werden am Ende wahrscheinlich vor der SPD liegen. Dass die Arbeit sich so langsam
00:32:47: wieder hoch, die welkenden Grünen, die haben wieder Wasser gekriegt offenbar und das Angebot,
00:32:55: was er macht, ist eben sehr authentisch ganz offenbar, dass er ein guter Redner ist, dass er
00:32:59: sehr menschelt, dass er nicht künstlich irgendwie floskelhafter herkommt, sympathisch daherkommt,
00:33:09: zeigen die Umfrage-Daten ja auch, deswegen zieht er als ein kleiner, eine Art von Popstar
00:33:18: schon in der Politik Arena und die Leute wollen sich das aus der Nähe mal angucken. Die K-Frage
00:33:23: ist ja nicht mehr die Kanzlerfrage, sondern die Küchentage, die Küchentischfrage und
00:33:28: die, ich meine, er hat sich aus dem Heizungskeller hoch gearbeitet in die Küche. Das ist schon...
00:33:35: Hättest du die Frage, wie viel Stoffe weg es in der Haus hat?
00:33:37: Ja, ja, finde ich schon, das war ein kluger Schachzug und als Angebot das zu formulieren,
00:33:47: überzeugt offenbar die Leute und was alle spüren, das ist ein veränderungspatriotisches
00:33:53: Herangehen, so eine Zumutungsmut. Er möchte ambitioniert was verändern und klar wissen
00:34:01: wir, dass er auch Fehler gemacht hat, die gibt er auch zu, dass er nicht alles erreichen
00:34:09: konnte, was er machen konnte, das gilt für die anderen auch, aber anders als andere,
00:34:14: die sagen, es bleibt alles so, ist er einer, der ja irgendwann angreifen möchte und das
00:34:20: ausformuliert, das macht Leute neugierig.
00:34:23: Und ihm ist es ja offenbar gelungen, er ist aktueller Wirtschaftsminister einer gescheiterten
00:34:30: Koalition und die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist so bescheiden wie seit langem nicht mehr,
00:34:37: wenn man sich jetzt aber diese Beliebtheitswerte und das was sie beschrieben haben anschaut,
00:34:41: hat er es ja offenbar geschafft dieses Image abzulegen, obwohl er dieses Amt ja gerade
00:34:45: noch ausführt.
00:34:46: Also er formuliert ja, wir werden alle ärmer und ich begleite euch dabei. Das ist natürlich
00:34:53: interessante Konstellation für ein Wirtschaftsminister. Es ist fast schon eine Trauerbegleitung.
00:34:58: Passt zu dem, aber passt eben nicht dazu, dass er Zuversicht ausstrahlt.
00:35:04: Also diese Warenmeldung der Wirtschaft täglich, kann man sagen, die Wirtschaft warnt vor
00:35:11: zu wenig Umweltschutz, die Wirtschaft warnt vor zu viel Bürokratie, die Wirtschaft warnt
00:35:15: am Ende auch vor Lohn.
00:35:18: Dieses Warngejammah macht er überhaupt nicht mit. Das ist das Interessante.
00:35:23: Die Leute saugen gerne natürlich bei diesem immer schlimmerismus, den ja ihre Zeitung
00:35:28: auch immer wieder prägt, dass alles immer schlechter wird.
00:35:32: Ja, nicht.
00:35:33: Jetzt sind wir schon, also wir könnten jetzt ausführen, aber natürlich schlechte Nachrichten,
00:35:38: gute Nachrichten, aber wir versuchen ja auch positiv. Konstruktiver Journalismus ist
00:35:41: heute angesagt.
00:35:42: Ja, ja gut. Deswegen sind wir hier. VM Kunden und Abonnenten und Leser sind natürlich
00:35:49: auf Konstruktivität gepolt. Das ist was Besonderes.
00:35:52: Aber die Grundstimmung ist natürlich über Bittungswahl, über Bittungskampf in diesem
00:36:00: immer schlimmerismus, diese Gejammah als Folklore geradezu. Und das da setzt er sich ganz klar
00:36:08: von ab.
00:36:09: Bei den Schwierigkeiten, die da sind, sagt er, gibt es aber auch Möglichkeiten.
00:36:12: Und das ist ja interessant, dass das demokratische Potenzial besteht ja auch darin, dass nichts
00:36:15: in einer Demokratie passiert, sondern wir gestalten es selbst.
00:36:19: Und da steht er. Und dann stellt er auch mehr Fragen als Antworten, aber das kommt eben
00:36:24: an.
00:36:25: Natürlich ruft er auch als Person Widerstand und viele Widersacher ervor.
00:36:32: Er polarisiert enorm.
00:36:33: Er polarisiert sehr. Das darf man nicht verkennen, aber ich finde es schon interessant zu sehen,
00:36:38: wo überall sie auftauchen.
00:36:39: Mittlerweile die Grünen mitharbeck, brauchen sie größere Hallen. Das ist auch eine Aussage.
00:36:45: Aber helfen Sie mir noch vor allem mal oder vielleicht auch den Hörer?
00:36:49: Gerne.
00:36:50: Egal, was ich jetzt sage.
00:36:51: Ja, genau.
00:36:52: Okay, jetzt habe ich quasi ein bisschen Gestaltungsspielraum.
00:36:55: Ja, ja.
00:36:56: Deswegen bin ich hier.
00:36:58: Also das ist in Anführungszeichen schlimmste, was Sie im Moment als Journalist machen können,
00:37:02: das Kommentare zum Thema Robert Haverk zu schreiben, weil Sie bekommen so viel polarisierende Post
00:37:06: in meistens die eine Richtung.
00:37:08: Noch schlimmer, wenn Sie zu AfD irgendwas sagen.
00:37:10: Ja, das mache ich auch regelmäßig.
00:37:12: Oder FPÖ, das geht auch gut.
00:37:13: Aber mir abarbeitet ist furchtbar.
00:37:15: Aber wie ist denn jetzt aus Ihrer Sicht tatsächlich seine Bilanz?
00:37:19: Also es gibt ja die einen, die sagen, er ist als Wirtschaftsminister, die Wirtschaft
00:37:22: liegt am Boden, dann gibt es die anderen, die sagen, naja, aber er muss 16 Jahre Merkel
00:37:26: aufholen, jetzt hat man in der kurzen Zeit Wasser angeschoben, hat keine Chance.
00:37:30: Dann gibt es die anderen, die sagen, dann guckt man sich aber seine Projekte an, da sind auch
00:37:33: ein paar gegen die Wand gefahren.
00:37:34: Dann gibt es welche, die sagen, er spricht es aber wenigstens aus.
00:37:37: Die anderen sagen, der labert eigentlich nur daher.
00:37:39: helfen Sie uns doch mal, was hat er denn für eine Performance?
00:37:44: erste Maßstab muss, glaube ich, sein, diese Krise sich nach 81 Tagen des Regierens
00:37:50: noch mal zu vergegenwärtigen, faktisch ohne russisches Gas, von heute auf morgen,
00:37:56: zumindest mit starken Einschränkungen, mit einem Krieg konfrontiert, mit leeren
00:38:03: Gasspeichern. Das fand ich jetzt absolut brillant, wie die Bundesregierung
00:38:07: insgesamt agiert hat. Diese Sonderfrau für die Bundeswehr aufzulegen, wir hatten
00:38:13: warme Heizungen, wir hatten, wir haben auch die Energiepreise, wurden gedeckelt durch
00:38:18: verschiedene Konstruktionen, dass wir es bezahlen konnten. Das würde ich nicht
00:38:22: wegdiskutieren. Das war eine gigantische, groß herausfordernde Bundesregierung fast
00:38:27: ein Jahr lang ganz neue Wege hat gehen lassen und bei dem sie auch hohe
00:38:32: Zustimmungswerte bekommen. Das hat er als Wirtschaftsminister auch mit
00:38:35: verantwortet und hinbekommen. Und das umschalten dann in diese Transformationsideen
00:38:42: angefangen von diesem grausamen Heizungsgesetz, Gebäude-Energie-Gesetz
00:38:49: ist dann eben nicht wirklich gelungen, vor allen Dingen auch deshalb nicht
00:38:53: gelungen, weil die drei dann nur noch sich selbst profiliert haben und keinen
00:38:57: Konfliktmechanismus gefunden haben. Ein anderer Maßstab wäre, inwieweit wir es
00:39:03: geschafft haben, erneuerbare Energie zu produzieren, aufzubauen. Da sind ja die
00:39:08: Bilanzen großartig fürs letzte Jahr und das ist letztlich die Energie, Sonne,
00:39:13: Wasserkraft, Wind, die ja immer da ist, die nichts kostet. Das ist ja die Gesamtphilosophie,
00:39:20: die dahinter steht. Also etwas in diesem Bereich angestoßen zu haben, was auch
00:39:25: offenbar bleibt, während anderer Maßstab. Wenn man die harten Zahlen der
00:39:29: Wirtschaft sieht, spricht nicht viel für seine Bilanz. Da ist eher sein Argument
00:39:36: dann, das muss man gewichten, ob das Strukturnachteil waren, das Erbe von
00:39:44: Merkel anzutreten. Aber Merkel kann man ja dazu jetzt auch nicht nur fragen, so
00:39:49: man kann das nachlesen, sie hat ja Täterwissen gerade zu, was sie aufgeschrieben hat.
00:39:52: Ja, aber sie hat ja über 600 Seiten. Ja, aber sie ist mit sich da, glaube ich, im
00:39:59: reinen Ausstattung heraus, war das letztlich alternativ los, was sie gemacht hat.
00:40:05: So steht es da drin und darin grobbt sie bis heute. Wir haben eben schon über die,
00:40:10: sage ich mal, in steingemeißelten Umfragewerte gesprochen. Die Ampel ist ja
00:40:16: auch daran gescheitert, dass drei Parteien schon regelmäßig auch
00:40:21: zueinander gefunden haben, aber sie zum einen es nicht geschafft haben, die
00:40:24: Kompromisse, die sie gefunden haben, positiv zu konnotieren oder in die
00:40:28: Öffentlichkeit zu bringen und natürlich ehrlicherweise ganz am Ende des
00:40:31: Heizungsgesetz war der Anfang. Wir haben aber auch immer noch keinen
00:40:33: Haushalt, also es gibt ja schon auch Kritikpunkte, die offensichtlich sind.
00:40:36: Jetzt ist es ja aber bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen, die ja auch nach
00:40:40: der Wahl rauskommen könnten, sehr wahrscheinlich, dass es wieder ein
00:40:43: Dreierbündnis werden wird, allein wenn man ja die hohen Prozentsahlen der AfD
00:40:46: rausrechnet, die ja nicht mit koalieren. Im Moment reicht es für eine Zweierkoalition.
00:40:51: Groko und Schwarzgrün. Obwohl Groko ja ein Anführungszeichen, weil Groko ist ja mit
00:40:58: den werdende AfD gerade Groko mehr. Angola. Ja, gut, Angola das stimmt. Eine andere
00:41:04: Farbgebung, Groko wäre, ist eine klassische Begrifflichkeit, eine
00:41:10: lageübergreifenden Parteienbündnis, bei dem eben beide starken Parteien dabei sind.
00:41:18: Das ist ja hier nicht mehr gegeben, aber formal wäre es natürlich eine
00:41:22: Wiederauflage einer Groko oder eben einer schwarzgrüten Koalition.
00:41:28: Glauben Sie, dass ein Zweierbündnis mehr Chancen hat als ein Dreierbündnis?
00:41:31: Also alle Ministerpräsidenten, die zwei oder drei dann hatten, sagen immer, dass es
00:41:35: wirklich viel mehr aufwendiger, da Kompromisse zu finden. Es ist zeitintensiver,
00:41:40: es ist konfliktreicher, schwieriger. Aber die Mainzer Ampel, als sogenannte gute
00:41:45: Ampel, macht es ja vor, wurde auch wieder gewählt, dass es auch funktionieren kann,
00:41:48: soweit es nicht nur Männer sind offenbar. Da hatte Merkel ja auch ihren
00:41:52: Ausruf Männer, sehr prägnant und da hat sie auch recht, dass sich selbst gut
00:41:59: finden, Männer nicht immer zusammenarbeiten. Deswegen probieren Sie es
00:42:02: ja in Rheinland-Pfalz aus, in der Gewichtung erst drei Frauen und jetzt zwei Frauen und
00:42:06: ein Mann. Also wie viel Männer quasi ein funktionierender Koalitionvertrag?
00:42:10: Ja, so kann man es sehen, aber die Zweierkonzentration wird, auch wenn es
00:42:16: natürlich die CSU immer dabei ist, aber trotzdem als Bundesparteien gedacht, sind
00:42:22: es zwei, das ist eine wärende einfache Lösung, sich auf etwas zu verständigen.
00:42:27: Einfacher ist es, weil die Rahmenbedingungen klarer sind. Es geht um Sanierung, es geht
00:42:31: um Reparatur, es geht um neue Ressourcen zu ersteßen, finanzieller Art, sodass die
00:42:36: Startbedingungen sich auch einigen zu können, viel klarer sind, als das bei der
00:42:42: Ampel jeder Fall war. Aber dahinter liegt in der Tat die Frage, welche neue
00:42:47: Grammatik des Kompromisses finden wir, den zu heiligen, den herauszustellen,
00:42:51: nicht nur die Mehrheitsverhältnisse, die Mehrheitsregel als eine wichtige
00:42:55: liberale Demokratiestruktur zu würdigen, sondern auch den Kompromiss, als die
00:43:00: das wichtigste Instrumentarium, was wir in einer liberalen offenen Gesellschaft
00:43:04: hier haben, noch mal zu würdigen. Denn es ist unter den Bedingungen der AfD nur,
00:43:10: gibt es ein polarisiertes entweder oder, da wird jeder Kompromiss als voller
00:43:15: Kompromiss dargestellt, unter Bedingungen der digitalen Moderne ist es auch
00:43:19: schwer, weil vieles sich volatil anfühlt, was wir gar nicht mehr beschließen
00:43:24: müssen, das ändert sich sowieso. Da hat er irgendwie auch keinen Zulauf, die
00:43:28: Erfahrungen mit der Ampel waren, rausamen Blick auf Kompromissbildung, also da
00:43:33: müssen wir dran arbeiten, das ist das, was bleiben wird. Den Kompromiss zu
00:43:38: würdigen, zu heiligen, auch Formen von neuer Kompromissbildung zu finden, die
00:43:43: wirklich tragfähig sind, weil die Interessen werden unterschiedlich bleiben,
00:43:47: aber wir erwarten als Wähler auch in einer Koalitionsregion, dass die zu
00:43:51: Kompromissen kommen, die nicht nur Schnittmengen sind, sondern den Kuchen
00:43:55: vergrößern. Darum geht es ja, Schnittmengen, das kann auch jeder. Zumal ja auch
00:44:00: Schwarz-Grün auch ein Zweierbündnis ist, weil dann macht die CSU ja nicht mit,
00:44:04: wenn man dem Chef glaubt. Ja, aber wer glaubt Söder? Die Bayern. Ja, also der hat
00:44:11: genau vor vier Jahren, muss man dann erinnern, wirklich Bäume um Abend. Er war
00:44:15: ein ganz, ganz Grüner bei der letzten Bundestagswahl und da hat er es eben
00:44:21: drauf angelegt, irgendwie Laschet vor sich herzutreiben und das ist ihm ja auch
00:44:26: gelungen. Am Abend der Wahl war Laschet immer noch überzeugt, konnte mit allen
00:44:33: Akteuren sprechen, weil diesmal das CTF dran war, um diese Berliner Runde zu
00:44:36: organisieren, liefend die Aller mir vorbei, alle ganz kurz sprechen können.
00:44:40: Er war 100% überzeugt, dass er ein Jamaika-Bündnis noch eine Chance hat, hinzubekommen
00:44:46: und hätte ja mit Lintner und Habeck auch hinbekommen, die Mehrheitsfälle. Das hat Söder
00:44:50: auch zerstört, weil Söder gesagt hat, wenn in der Nacht noch, wenn Grün-Rot,
00:44:56: wenn Grün-Gelb sich verständigt, dann nicht mit Laschet, sondern nur mit ihm.
00:45:01: Also da, das ist schwer zu geschauen. Auf jeden Fall niemand ernsthaft in der
00:45:09: Berliner Republik nimmt die Aussagen so wahr, dass man davon ausgeht, dass er
00:45:15: bei dieser Aussage auch bleibt. Das Söderhafte ist das Fink-Hafte.
00:45:19: Aber was ist denn das Kalkül dahinter, weil ich würde jetzt einen Ministerpräsidenten
00:45:23: und wenn ich ihm dann seinem Beraterstab drum herum in irgendeiner Form ein Plan,
00:45:28: ein Kalkül unterstellen, wo man ja weiß, mit welchen Aussagen man sich wie
00:45:32: platziert. Was ist denn das Kalkül dahinter?
00:45:36: Das ist schwer zu sagen. Inklusive jetzt der Fede mit Daniel Günther.
00:45:40: Ja, das ist schwer zu sagen, weil normalerweise bevor es die Kansterkandidatur
00:45:44: gab, war es praktisch etwas um gegen Wüst, was in der Hand zu haben. Das war
00:45:49: praktisch diese schwarz-grüne, gut laufende Landesregierung in NRW,
00:45:54: Simon Dorn im Auge und insofern wollte er Wüst damit auch diskreditieren nach.
00:45:59: Ja, es ist schwer zu sagen. Es kann an Eibanger liegen, denn er hat sich ja
00:46:04: strategisch verkalkuliert durch seinen Grünen-Bashing. Bei der Bayernwahl auch
00:46:08: hatte er am Ende nur den Eibanger und der Eibanger ist ja, hat sich ja selbst
00:46:13: isoliert und selbst demonisiert und ist am Rande des Spektrums noch
00:46:18: demokrat zu sein und er musste am Ende mit ihm kollieren. Auch das ist vielleicht
00:46:24: im Nachhinein nochmal eine Legitimation, dass er das richtig gemacht hat.
00:46:29: Es fällt mir wirklich schwer, weil klar, er argumentiert immer aus CSU-Sicht und
00:46:34: glaubt, dass dadurch eher mehr CSU-Potenzial in Bayern bekommt, dass es
00:46:39: aber nicht belegt. Es ist schwierig für Mitteparteien, finde ich, so zu
00:46:46: argumentieren, weil er sie ja nicht nur diskreditiert, sondern weil er sie
00:46:51: praktisch aus dem Spektrum von demokratischen Parteien fast schon
00:46:54: rauskatapultiert. Das ist ja nicht ein Wettbewerber im Wahlkampf, sondern es ist
00:46:59: eine Angstfolie, die er gegen die Grünen aufzieht, die nicht nur unberechtigt ist,
00:47:06: sondern die auch vollkommen falsch ist, wenn man versucht, die offene Mittegesellschaft
00:47:11: nicht nur zu verteidigen, sondern über unsere Empathie aus der Mitte auch zu
00:47:15: erweitern und das zerstört er. Letzte Frage von mir, bevor wir noch zu ein, zwei
00:47:20: Zuschauerfragen kommen, weil ich das ja eben angekündigt hatte. Es gibt nicht
00:47:25: wenige, die sagen, diese Wahl jetzt, auch mit Blick auf die Mehrheitsverhältnisse, ist
00:47:29: wichtig, aber die Wahl 2029, so denn wir dann 2029-Tunus gemäß widerwählen, die ist
00:47:36: wichtiger, weil es jetzt davon abhängt, ob es eine neue Koalition in der
00:47:41: Thema Bündnisfähigkeit hinbekommt, natürlich auch immer mit dem Blick auf
00:47:45: das Erstarken der AfD. Sehen Sie das aus? Nein, also so langfristig kann Politik
00:47:50: gar nicht strukturiert sein, gerade dass die letzten vier oder drei Jahre zeigen,
00:47:56: ja was alles eintreten kann, wie sich die Rahmenbedingungen fundamental
00:47:59: verändern, das sehe ich nicht so. Das ist ein neues Spiel, eine neue Herausforderung.
00:48:03: Die Parteien jetzt, die antreten, wissen genau, dass sie die Chance nutzen müssen,
00:48:09: Probleme zu lösen, die naheliegen mit neuem Sondageld, mit neuen Ressourcen und
00:48:15: das ist so offenkundig und ich habe ein großes Vertrauen auch in die
00:48:20: Lösungskapazität der Parteien, dass sie das auch hinbekommen und wer sich in dem
00:48:26: Schatten dann am Ende wiederfindet und dadurch stärker oder schwächer wird,
00:48:31: das kann man überhaupt nicht vorher sagen. Also wir haben da keine Konstante
00:48:35: über so viele Jahre, wir haben jetzt auch wilde neue Parteien, vor einem halben
00:48:39: Jahr hätten wir auch gedacht, wie ist es auf jeden Fall drin, deswegen habe ich
00:48:43: ja das Prombehemm heute auch eingelassen. Ja genau und im Moment macht es ja nicht
00:48:50: den Eindruck, dass sie bsw am Ende reinkommt, also eine Pop-up-Partei, die
00:48:56: entstanden ist, kann ja wiederkommen mit ihren Talkshow-Mandat, irgendeiner, mit
00:49:01: der man nicht rechnet, das ist schwierig vorher zu sagen. Wir können jetzt
00:49:06: vier Fraktionen im Bundestag sehen, wir können aber auch acht Fraktionen über
00:49:09: drei Direktmandate im Bundestag sehen, das wird auch die Konzerte
00:49:13: der Fraktion der Mehrheitsfindung Fundamentalfallen. Also vier Jahre, so kann
00:49:17: vielleicht ein Chefredakteur im Voraus denken, das traue ich ihnen natürlich
00:49:22: auch persönlich zu. Vier Jahre, danke schön, hätte ich jetzt gar nicht gedacht.
00:49:25: Doch, doch, ich würde sie da auch nie unterschätzen. Jetzt bin ich ja fast schon
00:49:29: gerührt. Ja. Wenn es kein Podcast wäre, würde man sehen, dass ich rot werde.
00:49:32: Man kann auch falsch voraus denken. Ach so, okay. Aber Hauptsache denken.
00:49:36: Ja, ja, ja, ja, also denken hilft und schreiben, richtig schreiben.
00:49:40: Herr Korte, zum Abschluss des offiziellen Teils, Sie sprechen ja in den Podcasts
00:49:46: immer mein großes Redaktionsteam an, was mir ja quasi hilft, mich aufs Gleis
00:49:49: zu setzen, um das einigermaßen hinzubekommen.
00:49:51: Klar. Dieses fabelhafte Redaktionsteam hat es innerhalb der letzten 50 Minuten
00:49:56: geschafft, Ihnen ein paar Brombeeren zu organisieren.
00:49:59: Ja, ja, sehr gut. Ja, wunderbar. Das ist gut. Ja.
00:50:05: Das ist also großen Respekt, ich weiß nicht, wo ihr die so schnell her habt, aber
00:50:09: großen Respekt dafür. Also Presse unterstützt den Sofortismus.
00:50:13: Ja. Das ist ein Ergebnis des Sofortismus. Wir sind handlungsfähig, allerdings knüpfen
00:50:17: wir das auch immer an Verbindungen. Sie müssen aufessen, Herr Korte.
00:50:21: Köstlich, wunderbar. Schmeckt sehr, sehr gut. Dann haben wir Herrn Korte jetzt kurz
00:50:28: die Möglichkeit gegeben, um genüsslich durchzuschnaufen und dann würde ich
00:50:32: quasi für die nicht nachbauen auf die Uhr geguckt. Wir hätten noch zehn Minuten
00:50:36: für Fragen aus dem Publikum. Dort steht ein Mikrofon. Wer möchte, kann gerne
00:50:40: aufstehen und ans Mikrofon treten und Herrn Korte die Frage stellen.
00:50:45: Ja, ist das eigentlich, wollte ich Sie nochmal ein bisschen unterstützen, nicht,
00:50:49: dass Sie das brauchen, aber gerade wegen der letzten Frage.
00:50:52: Das war mir ein bisschen zu schnell, dass Sie gesagt haben, da ändert sich zu viel.
00:50:58: Ist nicht gerade diese Situation, die wir haben könnten, die GroKo in Anführungszeichen
00:51:04: oder ein Dreierbündnis, was es über einen Zeitraum mit wenig veränderten
00:51:09: Rahmenbedingungen, also viel disruptiven Entscheidungen in Europa und so weiter,
00:51:14: nichts Vernünftiges auf die Reihe kriegt, das, was die Leute dann enttäuscht und wo
00:51:20: sie sagen, das war eure letzte Chance, liebe demokratischen Parteien in der Mitte.
00:51:24: Ab jetzt wollen wir was anderes und ob nicht unter dem Umstandsgesichtspunkt
00:51:29: 2029 dann doch eine ganz entscheidende Wahl ist. Ja, also vielen Dank nochmal für die
00:51:36: präzise Nachfrage. Klar, wenn es so ist, wie Sie es schildern, dann ist die
00:51:43: Wahrscheinlichkeit hoch. Aber warum, also ich unterschätze nicht die Akteure.
00:51:51: Die Konstellation jetzt war zu dritt eine schwierige.
00:51:54: Zu zweit sehe ich das nicht so schwierig an und ich sehe eben auch, dass die
00:51:59: Startbedingungen jetzt klarer sind, was zu tun ist. Und wenn dann Mehrheiten da
00:52:06: sind, kann ich mir vorstellen, dass man auch Probleme abräumt. Und das ist die
00:52:13: Voraussetzung, dass auch bei Transformation die Blickrichtung darin besteht,
00:52:19: dass es besser wird. Was wird besser in den vier Jahren? Und wenn es schlechter
00:52:26: wird, dann sehe ich das Szenario, was Sie aufgelistet haben. Aber ich
00:52:32: unterschätze nicht die Akteure, nicht den Willen, die eigene Mehrheit auch zu
00:52:39: erweitern. Und ich unterschätze auch nicht uns, vielleicht weniger stabilitätsfanatisch
00:52:48: mit all diesen Dingen umzugehen. Es liegt ja an uns, dass wir immer nur das
00:52:51: Bekannte wählen, nicht das Unbekannte, dass wir Minderheitsregierungen nicht
00:52:57: schätzen, experimentelles Regierungen nicht wirklich schätzen, sondern nur das,
00:53:02: was Sicherheitsdeutsche immer wieder abbildet und was sich wiederholt.
00:53:07: Da kann sich ja auch was ändern unter dem Rahmenbedingungen von Krisenerfahrung.
00:53:13: Auch das schließt sich nicht aus, weil die Zustimmungswerte für auch die
00:53:19: neuen gebildeten Koalitionen im Osten sind ja auch nicht schlecht, dass auch hier
00:53:24: vielleicht schon neue Formate des Regierens sich herausbilden, die man dann
00:53:28: vielleicht auch sympathischer sieht, als man das vorher gesehen hat.
00:53:34: Ich sehe einfach den Optionsraum, dass es besser wird, auch als gegeben.
00:53:39: Und da bin ich einfach Optimist.
00:53:44: Dankeschön. Die nächste Frage.
00:53:47: Wir haben über die Hochrechnung oder Prognosen gesprochen, wo Sie ja gesagt haben,
00:53:53: die sind relativ fest sementiert, also wenig Bewegung drin.
00:53:57: Ich meine, es wäre am letzten Freitag gewesen, das Politbarometer des
00:54:02: nahen ZDF.
00:54:03: Danach hat die FDP 4%, die Linken 4, das BSW 4 und alle sonstigen 8%.
00:54:12: Wenn das so käme, dann hätten wir nur ein 4-Parteinsystem im Bundestag,
00:54:18: was natürlich die Koalitionsbildung vereinfacht vielleicht.
00:54:22: Aber 20 Prozent aller Wählerstimmen wären nicht im Bundestag vertreten.
00:54:28: Das halte ich für relativ viel. Ist das Demokratie gefährdend auf Dauer?
00:54:34: Und was könnte man dagegen tun?
00:54:36: Das stimmt. Diese Rechnung kann man genauso machen.
00:54:39: Und wenn die das über die drei Direktmandate nicht hinbekommen, kann es auch sein,
00:54:44: dass es vier sind. Und dann haben wir sehr viele Sonstige im Prinzip,
00:54:48: die dann nicht mit eingerechnet werden. Nein, ich sehe das nicht so,
00:54:54: weil die Möglichkeit über das Verhältniswahlsystem haben wir ja,
00:54:59: dass dies übersetzt wird in den Mehrheitswillen, auch der Mandate.
00:55:07: Das ist eine Akzeptanz, die in der Bevölkerung eine große Rolle spielt.
00:55:12: Diesmal kommt ja als Sonderkonstellation dazu, dass man, wenn man in einem Wahlkreis
00:55:17: gewinnt, nicht automatisch auch dann im Bundestag ist,
00:55:21: dass es etwas von dieser Regel abweicht.
00:55:24: Aber ich sehe nicht, dass grundsätzlich die Frage der Repräsentation infrage
00:55:30: gestellt wird. Es wird eher aufgerechnet, dass die Klarheit der stabilen Verhältnisse
00:55:37: positiv gesehen wird, als dass meine eigene Stimme vielleicht diesmal sich nicht abbildet.
00:55:42: Das ist wie ein Zielkonflikt.
00:55:45: Ich sehe aber, dass viele diese zu vielen Parteien als bedrohlich schwierig ansehen
00:55:53: und eine klare Konterrierung im Bundestag eher schätzen.
00:55:58: Also ich glaube, dass diese Sympathie der Klarheit, der Stabilität, der Verhältnisse
00:56:05: überwiegt gegenüber dem Angst, der Sorge, vielleicht auch der Trauer,
00:56:09: dass meine eigene Stimme sich nicht abbildet.
00:56:10: Aber weitergehend ist natürlich die Frage, ob wir nicht über andere Instrumente zusätzlich
00:56:16: nachdenken, um eine Verlebendigung auch des Parlamentarismus aktiv einzubringen.
00:56:24: Was beispielsweise über die Ebene von Bürgerräten vieler Art versucht wird.
00:56:29: Also eine Mitmachkonstellation zu schaffen, die sich bei vielen Themen durchaus bewährt hat.
00:56:36: Nicht den Weg nun nur direkte, partizipative Elemente einzuführen, aber über die Bürgerräte
00:56:43: diskursive Elemente einzuführen, bei schwierigen Themen, bei offenen Themen, was auch immer,
00:56:48: das bewährt sich auf jeden Fall.
00:56:50: Und anreichend praktisch in einer Bewegung, die viele betrifft, etwas aufzufangen, was
00:56:57: vielleicht im Bundestag dann als Formation nicht vorhanden ist.
00:57:01: Das wäre eher diese Format-Ergänzung, die da eine Rolle spielt, wenn es wirklich dazu
00:57:07: käme, dass so viele sonstige Sichermente nicht abbilden.
00:57:12: Und qualifiziert dazwischenruft bei nur vier Fraktionen hätten wir diesen räumlichen
00:57:17: Engpass im Bundestag wenigstens wieder gelöst.
00:57:19: Das stimmt.
00:57:20: Das einzige, was sicher ist, ist 630.
00:57:23: Die Sitzplatzzahl wird sich nicht verändern.
00:57:26: Das ist sicherste, was es diesmal gibt, mehr nicht.
00:57:29: Man kann das schon anfangen zu schrauben.
00:57:31: Aber das macht im Moment die Dramaturgie für die Aufstellung der Liste und so weiter
00:57:37: noch mal in einem doppelten Sinne problematisch einmal.
00:57:41: Es wird über 100 auf jeden Fall weniger im Bundestag sein.
00:57:44: Und nicht jeder, der eben einen Wahlkreis gewinnt, ist mit drin.
00:57:49: Und der Fallen will jeder versuchen sich oder viele noch mal über eine Liste besonders abzusichern,
00:57:55: auch wenn man meint, schon sicher Wahlkreis Königin oder König zu sein.
00:57:59: Sofern wir die letzten Aufstellung noch nie so schwer und so umkämpft wie bei diesem
00:58:04: Wahl.
00:58:05: Und das kann man auch verstehen.
00:58:06: Noch eine Frage.
00:58:08: Meine Frage dreht sich um den Koalitionsvertrag.
00:58:12: Sie hatten das selbst angesprochen.
00:58:14: Das Regierungsprogramm der Ampel war nach 100 Tagen hinfällig.
00:58:17: Und es ist in der heutigen schnelllebigen Welt vielleicht unmöglicher, denn je vier
00:58:23: Jahre Regierungsarbeit herauszuplanen, desto kleinste.
00:58:26: Deshalb die Frage an Sie, wäre es nicht vernünftiger, sich den Koalitionsvertrag
00:58:30: sofort zu sparen, viel Zeit zu sparen, direkt loszulegen und neue, andere Formate der Konsensfindung
00:58:36: in der Regierung auszuprobieren.
00:58:39: Was konnten Sie sich da vorstellen?
00:58:41: Finde ich absolut richtig.
00:58:42: Sehe ich auch so.
00:58:43: Das ist entweder nach einem Jahr oder zwei Jahren abgearbeitet.
00:58:49: Da hat der kleinere Partner der Koalition immer Angst vor.
00:58:53: Deswegen hatte bei der letzten Großen Koalition Andrea Nahles vorgeschlagen, in der Mitte
00:58:57: der Legislatur noch mal eine Vereinbarung zu treffen, damit nicht nur nach zwei Jahren
00:59:02: wenn alles abgearbeitet ist, im ganzen Abend Merkel alleine entscheidet.
00:59:06: Das war sehr clever.
00:59:07: Es wird natürlich von uns als Wähler oft interpretiert, oh, die sind sich unheimlich,
00:59:11: jetzt müssen sich auf etwas Neues verständigen.
00:59:13: Aber angesichts des Gewisserheitsschuldens, des Alltags, des Regierens muss man eigentlich
00:59:18: ein Jahr sofortprogrammen sich darauf verständigen.
00:59:21: Das reicht auch aus.
00:59:22: Da haben sich 20 Seiten das zu beschreiben.
00:59:24: Und dann nacharbeiten und zwar auch nicht nur in Koalitionsausschüssen.
00:59:28: Da wäre ich jetzt auch kritisch im Blick auf die Legitimation der Entscheidung, weil nicht
00:59:35: nur die Parteivorsitzenden sollten das regeln.
00:59:38: Ich finde es ein wichtiger Punkt, der im Kabinett eine Rolle spielt und im Parlament aber nicht
00:59:44: nur die Parteivorsitzenden.
00:59:46: Also muss man aus meiner Sicht sehr schnell, sehr zügig für einen Jahr ein sofort Programm
00:59:50: hinbekommen und dann nacharbeiten in Formaten, die Kabinettsklausuren sein können.
00:59:59: Vielleicht kleinere Kabinette.
01:00:01: Also wir haben ja nun Sicherheitskabinett, aber verschiedene Themenkabinette auch bilden.
01:00:06: Das wäre eine Möglichkeit, eine andere Integration von der Fraktion, der Mehrheitsfraktion, der
01:00:13: Regierungsfraktion, die eine Rolle spielen.
01:00:15: Da ist noch nicht alles ausbuchstabiert, was man an modernen Formen von Kooperationen
01:00:23: einbringen kann.
01:00:24: Denn moderne Macht ist ja gar nicht irgendwie Hierarchie und Ressourcen, sondern es ist
01:00:29: die Bildung von Bündnissen.
01:00:31: Das macht eigentlich einen Machtvoll.
01:00:33: Und hier braucht man neue veränderte Bündnisse, glaube ich, um das zu aktalisieren.
01:00:37: Eine jetzt eine monatelange Verhandlung über einen Koalitionsvertrag von 400 Seiten ist
01:00:43: vollkommen aus der Zeit gefallt.
01:00:45: Und der eine oder andere Stimme dazu war jetzt schon ja zu lesen, dass man so Überlegungen
01:00:51: auch einplant.
01:00:52: Es ist klar, dass den Koalitionsausschuss als den zentralen Steuerungsinstrumenten man
01:00:57: aus München haben möchte, weil damit ja Söder jeden Abend im Prinzip auch im Kätzlerabend
01:01:02: sitzt.
01:01:03: Und wir haben jetzt schon eine betreute Kanzlerkandidatenschaft aus Södersicht gegenüber März
01:01:10: und da würde das dann natürlich ausweiten.
01:01:12: Weitere Frage.
01:01:13: Ja, Sie haben die Veränderung im Wahlrecht angesprochen.
01:01:19: Können Sie sich vorstellen, dass bei der nächsten Bundestagswahl insofern wieder eine Veränderung
01:01:24: stattfindet, dass das Wahlalter gesenkt wird?
01:01:26: Also vor gut 20 Jahren, in der Klasse von Dennis Renk, dass Sie mal diskutiert haben, da
01:01:32: war eher aus der Sicht der Schüler, gab es da Vorbehalte.
01:01:37: Aber ich habe ...
01:01:38: Er war noch nicht so weit.
01:01:39: Ich habe den Eindruck, die Schülerschaft ist weiter.
01:01:45: Von daher würde mich Ihre Einschätzung interessieren.
01:01:49: Ja, immer wieder diskutiert, aber gut.
01:01:52: Wir haben es ja auf kommunaler Ebene, wir haben es vorallem Europawahl gehabt mit 16.
01:01:57: Es spricht sehr viel dafür, dass auch junge Menschen politisch sich anders entwickelt haben.
01:02:04: Ich rate davon ab, jetzt zu sagen, wir haben am letzten Mal mehrheitlich bei den drei Ostwahlen,
01:02:09: zum Beispiel die AfD-Starkerwild, auch bei der Europawahl.
01:02:13: Sie waren vor vier Jahren diejenigen, die am meisten die FDP gewöhnt haben, die Erstwähler.
01:02:19: Das war so eine Gelbfieber, geradezu ausgebrochen bei den jungen Wählern.
01:02:24: Knapp gefolgt von den Grünen.
01:02:26: Die variieren.
01:02:27: Das ist wohl Latila und sie bringen natürlich ihren Protest zum Aus.
01:02:32: Damals war der Protest gegen zu starke Corona-Beschränkungen.
01:02:36: Wer hat geöffnet?
01:02:37: Das war die FDP.
01:02:38: Wer wollte das?
01:02:39: Das war für junge Menschen attraktiv.
01:02:41: Und so ist es auch im Moment bei der AfD.
01:02:44: Die sind nicht gebunden an eine Partei.
01:02:46: Das wäre kein Gegenargument.
01:02:48: Vielleicht nochmal eine andere Größe in Ordnung.
01:02:51: 40 Prozent aller Wahlberechtigten sind Rentnerinnen und Rentner in Deutschland.
01:02:55: Das ist eine ganze Menge.
01:02:57: Dass wir uns schon im Blick auf die Repräsentationsfrage überlegen, das nach unten eher zu öffnen
01:03:05: und dass wir noch ein paar junge Stimmen haben.
01:03:07: Auch ältere Wählen natürlich so ihre Entscheidung enkelfähig, ob sie Kinder oder Enkel haben
01:03:14: und versuchen, dass sie in ihrer Stimme auch mit dem Auszug zu bin.
01:03:17: Dennoch, diese gesamte Stabilitätsveranotismus, diese Sicherheits- und Risiko-Aversität hängt
01:03:24: natürlich damit zusammen, dass der Zeitart so intensiv wählt.
01:03:28: Und deswegen, Gerechtigkeitsfragen eher weniger Rolle spielen als Sicherheitsfragen.
01:03:35: Da ist, sofern der Zugang, jüngere Menschen das Wahlalter abzusenken da.
01:03:41: Und verständlich, das vielleicht auch nochmal zu fordern.
01:03:46: Ich habe eher eine andere Sorge, dass wir jetzt von Wahl zu Wahl, je nach Mehrheitsverhältnisse
01:03:51: das Wahlgesetz wieder ändern.
01:03:53: Und das widerspricht der Tradition, die wir bisher hatten.
01:03:56: Immer mit großen Mehrheiten sich zu verständigen, wie man das strukturiert und nicht von Wahl
01:04:02: zu Wahl das neu zu machen.
01:04:04: Das widerspricht eigentlich einer Konsett-Tradition in diesem Land.
01:04:11: Weitere Frage.
01:04:13: Ich habe eine Frage an Sie beide.
01:04:16: Herr Dink hatte ja jetzt wieder auf die Hände.
01:04:18: Genau, Sie hatten ja eine Pause jetzt.
01:04:20: Ja.
01:04:21: Sie hatten vor einigen Wochen in einem der Podcasts erwähnt, dass Sie gespannt drauf sind, wie
01:04:26: sich ein Winterwahlkampf anfühlen wird.
01:04:29: Gibt es da Formate, die gesehen haben, die Sie gesehen haben, die funktionieren?
01:04:34: Gibt es irgendetwas, was Ihnen aufgefallen ist, was sich stark durch den Herzenwahlkampf,
01:04:40: den wir sonst immer erleben, dargeboten hat?
01:04:43: Also ich finde, die Direktkandidaten haben wesentlich mehr Glühwein getrunken.
01:04:46: Es wird heimeliger, wenn es kalt ist, rutscht man mehr zusammen.
01:04:51: Also mehr Indoor-Formate als Marktplatz.
01:04:55: Man braucht mehr Hallen.
01:04:58: Das ist in dieser Zeit gerade in den Karnevalshochburgen, fast nach Hochburgen schwierig.
01:05:02: Die sind belegt.
01:05:03: Das bringt Schwierigkeit mit sich.
01:05:06: Aber ich fand das auch so eine Wehleidigkeit.
01:05:08: Wir haben tausende von Menschen, auch Berufsgruppen, die immer draußen arbeiten müssen, auch
01:05:12: im Winter. Nur die Wahlkämpfer und die Wählerinnen und Wähler, die muss man schon, fand ich,
01:05:19: auch eine unsinnige Diskussion.
01:05:20: Also die Formate sind einfach mehr nach Ihnen verlagert, nicht nach außen.
01:05:24: Das ist der Unterschied.
01:05:25: Aber das kann natürlich die Dramaturgie, das Aufstritts und auch die Einvernehmlichkeit
01:05:33: der Gestaltung auch von der Inzernierung her eine förderliche Struktur als in einem weiträumigen
01:05:41: Marktplatzkonstellation.
01:05:42: Ich sehe keinen Nachteil.
01:05:44: Und die Küchentischmetapher zieht sich bei anderen Parteien ja auch durch, dass sie
01:05:50: auch klingel werden, dass sie auch zu Hause auftauchen.
01:05:52: Das spricht alles auch für spezielle Winterformate.
01:05:56: Ansonsten haben wir immer ein Mix aus Retro und Modern.
01:05:58: Retro, Faltblatt, Plakate, die es nach wie vor gibt.
01:06:02: Und modernen Onlineformaten, Podcasts und was an Möglichkeiten gibt.
01:06:10: Das sehe ich keine Verschiebung.
01:06:13: Ansonsten, es war in den 80er-Jahren, ich glaube der Sieben-80er-Jahr-Wahlkampf war ja auch
01:06:17: ein Witter-Wahlkampf.
01:06:18: Müsste man da mal nochmal Vergleiche heranziehen, um das wirklich einordnen zu können, müsste
01:06:26: man den Vergleich, wenn er gelaufen ist, der Wahlkampf nutzen.
01:06:29: Was mehlt so einfällt im Nachhinein als regelmäßiger Marktgänger jetzt nicht nur Willermarkt, sondern
01:06:36: auch quasi Wochenmarkt?
01:06:37: Ja.
01:06:38: Guter Hinweis nochmal.
01:06:40: Ja, ihr Buch Willermärkte.
01:06:42: Mehrmals gelesen, immer wieder interessant, immer wieder neue Facetten.
01:06:47: Das ist natürlich ein härteres Geschäft im Winter, es an den einzelnen Ständen.
01:06:51: Also ich empfinde die Stände im Spätsommer und Herbst etwas gefüllter gerade am Wochenende
01:06:56: als im Winter.
01:06:57: Jetzt hatten wir es zum Glück in Anführungszeichen, wir Wahlkämpfer bisher auch noch nicht so
01:07:02: kalt, so minus 5 Grad oder minus 10, sondern eher noch mal Rat.
01:07:06: Aber die Stände, die ich gesehen habe, waren weniger besucht als es normalerweise am
01:07:09: Wochenende jetzt, zum Beispiel in Mainz der Fall ist.
01:07:11: Also ich glaube, die Gegebenheiten für diesen Autorwahlkampf sind abseits des Weihnachtsmarktes,
01:07:16: was ich jetzt vorhin so viel Sand gesagt habe, weil ich fand auf den Wahlplakaten, die man
01:07:19: gesehen hat, war relativ viel mit Glühwein und mit Weihnachtsmärkten.
01:07:22: Ich glaube, so dieser typische Straßenwahlkampf kann je nach Temperaturen gerichtet ein bisschen
01:07:27: herausfordernder sein, weil die Leute natürlich weniger bereit sind, vielleicht noch weniger
01:07:31: als sonst an einem Stand stehen zu bleiben, wenn es auch noch kalt wird.
01:07:34: Das ist mir noch als Unterschied aufgefallen.
01:07:36: Weitere und mit Blick auf die Uhr, würde ich sagen, letzte Frage.
01:07:41: Deswegen vielleicht noch mal ergänzend dazu Ihre Meinung des Einflusses der sozialen Medien.
01:07:47: Wir haben ja, wenn man sich jetzt gerade das Thema mit dem Mask anschaut, wenn man sich
01:07:53: die Einflüsse der Wahlen, der Rumänien oder anschaut, wo immer das jetzt ist und sieht,
01:08:01: wie dieser Algorithmus heute auf diese verschiedenen Medien wirkt, ob das TikTok ist, ob das
01:08:08: Street ist, ob das X ist, wenn man sich da mal ein bisschen beschäftigt, dann erstaut
01:08:14: man ja immer mit welchen Meinungen, wenn man da bombardiert wird.
01:08:18: Und wie heißt das so schön, stetiger Tropfen, höhl den Stein.
01:08:23: Und gerade auch in der jüngeren Generation ist das ja ein sehr großer Einfluss und man
01:08:29: sieht es ja wie die AfD, zum Beispiel damit sehr stark kandiert.
01:08:34: Ja, das stimmt.
01:08:36: Es wird von Wahl zu Wahl problematischer, dass die Manipulationsmöglichkeiten der Wahl
01:08:43: gestiegen sind, einfach technisch.
01:08:45: Andererseits würde ich Influencer jetzt auch nicht überbewerten.
01:08:49: Die amerikanischen Wahlkampfer hat es gezeigt, dass Zwift nicht den Ausschlag gegeben hat
01:08:55: am Ende.
01:08:56: Wir sind noch nicht so von Influencern umstellt, die für Wahlkämpfe eine große Rolle spielen.
01:09:04: Ich sehe eher, dass das Geschäftsmodell der Demokratie infrage stellt wird, diese Form
01:09:11: der Kommunikation.
01:09:12: Und wir eine neue Machtballung haben, durch eine politische Macht, die hat eine mediale
01:09:18: Macht und eine technische Macht.
01:09:22: Das ist eine neue Rangehensweise, auf die wir natürlich reagieren müssen, die als EU,
01:09:29: wird das ja auch gemacht.
01:09:31: Aber Medien wirken nie direkt, sondern immer indirekt.
01:09:36: Das, was wir hören, lesen, wischen, das und sehen, wirkt nicht direkt für das Wahlmotiv,
01:09:52: sondern eher was wir daraus machen.
01:09:54: Also was wird in Gesprächen dann übersetzt in Familien, in Belegschaften, im Freundeskreis.
01:10:00: Das ist entscheidend.
01:10:01: So dass wir das der Hintergrund ganz stark am Thema Medienmündigkeit arbeiten müssen.
01:10:08: Wie werden wir unter diesen neuen Rahmenbedingungen alle Medienmündig um einschätzen können,
01:10:14: was das mit uns macht.
01:10:18: Diese Maskkonstellation muss man aus meiner Sicht regulieren und man muss es auch ignorieren.
01:10:27: Beides ist angemessen, um am Ende Medienmündigkeit zu erreichen.
01:10:32: Aber die Gefahren sind da über Bots und so weiter Manipulation.
01:10:35: Welche Wirklichkeit ist wirklich das Problem?
01:10:39: Also der Qualitätsjournalismus ist ein Geschäftsmodell, was die Demokratie braucht.
01:10:45: Sofern bin ich auch gerne hier und wir lesen gerne deshalb auch eine qualitätsjournalistisch
01:10:52: gemachte Zeitung.
01:10:53: Das ist essentiell, weil die Qualität von Öffentlichkeit prägt die Qualität unserer
01:10:57: Freiheit.
01:10:58: Das ist ein Zusammenhang, der unmittelbar messbar ist.
01:11:01: Wenn die Qualität von Öffentlichkeit sich fundamental verändert, werden wir auch unfreiher,
01:11:06: formatierte Freiheiten, die unter digitalen Gesichtspunkten am Ende greifen.
01:11:11: Und das in die Griff zu bekommen, habe ich kein Rezept.
01:11:15: Aber wir brauchen deswegen Medienmündigkeit, was immer dahinter steckt.
01:11:19: Aber das ist schon mal ein sehr lobendes Schlusswort eigentlich, oder?
01:11:24: Das ist ein wirklich lobendes Schlusswort.
01:11:26: Es war quasi kurz vor Aboberbung.
01:11:28: Ich habe auch kurz überlegt, ob ich Ihnen ein paar Flyer in die Hand tricke und Sie
01:11:32: in den Fischhangerz und in die Stelle.
01:11:33: Ja, ich habe ja Brombehr.
01:11:34: Das ist ja richtig.
01:11:35: Das ist abenfüllen, das ist so fiegel, wunderbar.
01:11:37: Wie sie es aus den vergangenen Wochen allerdings wissen, kann ich sie mit einer Frage nicht
01:11:43: aus einer Podcastfolge entlassen, weil ich nämlich ohne diese Frage nicht nach Hause kommen darf.
01:11:48: Was steht denn diese Woche noch so an?
01:11:50: Nicht so viel wie letzte Woche.
01:11:51: Also wenn ich ja quer durch die Republik Duisburg und Tegernsee, dann nach Schwerin, dann nach
01:11:58: Berlin, nach Riesau.
01:11:59: Sie haben aber auch ein Leben, Herr Korte.
01:12:00: Ja, das ist wirklich...
01:12:01: Das ist ganz turbulent.
01:12:02: Das ist immer für die Sache.
01:12:04: Für die Sache.
01:12:05: Brombehr immer wieder zwischendrin, aber das Einzige, was einen dann auf Trab hält,
01:12:11: diese Vitamine, die man da bekommt.
01:12:13: Dieses Mal, also morgens, ist Koblenz dran und Duisburg dran.
01:12:18: Am Mittwoch ist Düsseldorf.
01:12:22: Am Donnerstag ist noch einmal kurz Berlin dran, aber dann ist nichts mehr.
01:12:28: Dann haben Sie ein bisschen Qualititor mit Ihrem Hund.
01:12:31: Die nutze ich intensiv.
01:12:33: Die habe ich natürlich mit dem wunderbaren Pudel.
01:12:35: Den Namen?
01:12:36: Pudel Franz.
01:12:37: Franz.
01:12:38: Und der Hund meiner Tochter ist älter, der heißt Kafka.
01:12:44: Als wir dann unseren Hund bekamen und der Hund ist häufig bei uns, weil dort keiner
01:12:50: im Haus ist, dann kriegen wir den auch.
01:12:53: Insofern haben wir dann überlegt, man muss ja, wenn man im Feld rumgeht und auch literarisch
01:12:58: was ausstrahlt, dann rufe ich einfach Franz Kafka.
01:13:02: Und dann kommen gleich zwei Hunde.
01:13:04: Das ist wunderbar.
01:13:05: Also unser heißt Franz, Kafka der von unserer Tochter.
01:13:09: Das passt, finde ich.
01:13:11: Ist schön.
01:13:12: Ja, ich bin mit dem sprachloser Korte.
01:13:15: Also Sie haben es zum Ende dieser XXL Version geschafft.
01:13:18: Den einzigen Termin, den Sie jetzt noch nicht aufgeführt haben, ist natürlich am nächsten
01:13:22: Montag wieder unser Treffen.
01:13:24: Leider wieder Persum, möchte ich sagen, weil ich fand unsere XXL Version hier quasi live
01:13:30: haftig und auch vor Publikum sehr, sehr unterhaltsam und sehr toll.
01:13:33: Danke.
01:13:34: Danke für den Applaus.
01:13:35: Den kann ich nur an Sie weitergeben, liebes Publikum.
01:13:45: Danke, dass Sie da waren.
01:13:46: Danke Herr Korte für Sie.
01:13:48: Ich habe natürlich ein Präsent vorbereitet.
01:13:50: Ich weiß, Try January, was Sie aus taktischen Gründen machen, weil das kürzer ist als
01:13:56: die Fastenzeit und Sie schneller wieder zum Alkohol möchten.
01:13:59: Genau.
01:14:00: Und Sie haben auf diesem Weg zu begleiten, haben Sie einmal Rhein-Hessischen Wein mit
01:14:04: VRM-Logo.
01:14:05: Toll, danke.
01:14:06: Ist er auf dem Etikett auch voll?
01:14:10: Nein.
01:14:11: Aber draußen steht es drauf.
01:14:13: Deswegen, das ist so.
01:14:15: Sehr gut.
01:14:16: Deswegen vielen Dank nochmal, dass Sie hier waren.
01:14:18: Wer von Ihnen im Saal beziehungsweise den Leuten, die mir uns gerade zuhören und uns
01:14:23: noch nicht abonniert hat, unseren Podcast, den kann man ja auch abonnieren, dann kriegt
01:14:26: man immer eine schöne Meldung, dass die neue Folge wieder erschienen ist, kann das natürlich
01:14:30: gerne nachholen.
01:14:31: Ansonsten vielen Dank für die Aufmerksamkeit, vielen Dank für Ihren Besuch und wir sehen
01:14:35: und hören uns nächste Woche wieder per Zoom aus dem Audio Studio.
01:14:39: Genau.
01:14:40: Sie, wo sind Sie nächste Woche?
01:14:41: Das war Sie nur nicht.
01:14:43: Dann lasse ich mich überraschen und wir klären es in der nächsten Folge am nächsten
01:14:47: Montag wieder auf.
01:14:48: Vielen Dank fürs Zuhören.
01:14:49: Ja.
01:14:50: Korte und Ring ist ein Podcast der VRM.
01:15:01: Von allgemeiner Zeitung Wiesbadener Kurier, Darmstädter Echo und Mittelhessen.de Redaktion
01:15:08: Dennis Ring Produktion Mike Dornhöfer.
01:15:11: Habt Ihr Themenwünsche, Feedback, Anregung oder Kritik, dann schreibt uns über Social
01:15:16: Media oder per Meld an audio@vorm.de.
01:15:21: Danke fürs Zuhören.
01:15:26: [Musik]
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