Folge 25: Die Koalitionsgespräche – Auf der Suche nach der großen neuen Idee

Shownotes

Zur Jubiläumsfolge meldet sich Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte direkt aus dem Rennrad-Trainingslager auf Mallorca – mit aktuellen Beobachtungen zur politischen Lage.

Im Gespräch mit VRM-Chefredakteur Dennis Rink kritisiert Korte die klassische Herangehensweise in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD. Stattdessen plädiert er für mehr strategisches Denken: „Es braucht klare Linien, eine Priorisierung und die Fähigkeit, Themen strategisch zu kontextualisieren.“ Besonders lobt er das Vorschlagspapier zur Staatsreform, das unter Beteiligung des Bundespräsidenten entstanden ist.

Doch wie tragfähig ist die neue „Umarmungsdemokratie“ wirklich? „Man könnte fulminant etwas bewegen – wenn die politische Mitte es ernst meint,“ so Korte. Ein Dämpfer sei jedoch der offen ausgetragene Streit in einer Sitzung der Arbeitsgruppe Arbeit, bei dem SPD-Politikerin Doris Ahnen und Mechthilde Wittmann (CSU) aneinandergeraten waren. „Ein schlechtes Zeichen, dass das nach außen gedrungen ist.“

Außerdem im Fokus: Wie geht es mit der FDP in Rheinland-Pfalz weiter? Und könnte Julia Klöckner als Bundestagspräsidentin künftig eine Schlüsselrolle spielen?

Ein Angebot der VRM.

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00:00:00: Korte und Drink. Politik, die bewegt.

00:00:07: Eine neue Woche und deswegen natürlich auch höchste Zeit für einen neuen Podcast Korte und

00:00:16: Drink. Auch heute darf ich wieder als VAM Chefredakteur mit dem windschnittigsten,

00:00:22: ausdauernsten und vielleicht noch nicht braun gebranntesten Politikwissenschaftler

00:00:26: Deutschlands sprechen. Herzlich willkommen Professor Dr. Karl-Rolf Brotter.

00:00:30: Ja herzlich willkommen. Interessante geheimnisvolle Einführung. Das muss jetzt aufgelöst werden.

00:00:36: Ja wir haben ja letzte Woche schon angedeutet und ich bin Ihnen auch immer noch zu tiefen

00:00:40: Dank verpflichtet, dass Sie quasi gerade in mitten in Ihrem Mallorca-Urlaub, den Sie auf einem

00:00:45: Rentrat verbringen, sich Zeit dafür nehmen, um mit uns eine ganz besondere Folge, Herr Korte,

00:00:51: zu teilen, wie Sie vielleicht auf dem Schirm haben, vielleicht aber auch nicht.

00:00:54: Ja, ist so eine Form von Selbstkasteilung. Wenn man da so bergehoch fährt mit sich

00:01:00: alleine, wir machen das seit fast 20 Jahren in der Gruppe und das ist natürlich schon viele

00:01:06: einsame Phasen, aber viele Phasen, die man eben auch gemeinsam fährt, aber jeder akzeptiert,

00:01:11: das Tempo des anderen und man sammelt sich dann oben und unten. Die anderen sind alle

00:01:16: Füllgeräte, die lieben auch die Falllinie runter, das ist mit so riskant, da bremst

00:01:22: sich dann doch schon mal einmal mehr als die, aber wir treffen uns dann immer wieder.

00:01:25: Aber das ist halt bei dem Sport wirklich interessant, diese Selbstdisziplin, die man da einbringen

00:01:31: muss, sich selbst zu quälen, so einen Berg raufzufahren.

00:01:34: Wer bremst halt Angst da schon mal gelernt?

00:01:36: Ja, verstehe ich, es ist kein Problem. So ein typischer Deutschland, der einfach ängstlicher

00:01:40: ist. Die Politiker haben ja auch Angst, manchmal vor anderen Politikern, aber auch vor allem

00:01:46: vor den nächsten Malen, haben Angst vor den Wählern, riskieren deshalb sehr wenig.

00:01:50: Also diese Angstkult ist sehr ausgebreitet. Man braucht schon Leute, die sich davon frei

00:01:57: machen und das wäre in diesen Tagen ja auch wichtig, um zu originellen, innovativen,

00:02:04: kreativen, vielleicht auch experimentellen Entscheidungen zu kommen, was wir ja eigentlich

00:02:09: auch erwarten bei Koalitionsverhandlungen.

00:02:11: Wollt ihr auf die Koalitionsverhandlungen, die ja auf der Hand liegen als Thema zu sprechen

00:02:15: kommen, wollt ich nur noch platzieren, dass ich mich zum einen fast daran erinnert gefühlt

00:02:19: habe, wenn ich jetzt zu Ihnen nach Mallorca schalte, dass ich ein Wetten das Charakter

00:02:23: hatte, das auch regelmäßig aus Mallorca gesendet wurde, ohne dass ich uns zwei jetzt mit Wetten

00:02:28: das und erst recht mit Thomas Gottschalk verknüpfen oder vergleichen möchte. Aber Herr

00:02:32: Korte, das ist heute unsere 25. Folge und zwar 25 in Serie. Wir feiern quasi ein Jubiläum,

00:02:37: Sie hätten deswegen nicht extra in Urlaub fahren müssen.

00:02:39: Das ist ja Wahnsinn. Also da hätte ich jetzt aber noch mehr erwartet, praktisch, wenn

00:02:44: das jetzt schon vorbereitet ist, dass da noch was Besonderes kommt. Aber vielleicht mit

00:02:48: ja noch was übermittelt hier ans Hotel, das wird ja in irgendeiner Weise das noch besonders

00:02:54: würdig, weil der Verweis auf Gottschalk, das ist ja doch das ja Ladenhüter, wir sind ja

00:03:00: moderner drauf.

00:03:01: Weiß halt nicht, ob ich dem rasenden Politikwissenschaftler schnell genug einen Präsent hinterhergeschickt

00:03:06: bekomme.

00:03:07: Ja, so schnell bin ich halt nicht. Die Gruppe ist schnell, die zieht mich nur mit, das

00:03:14: ist das Gute.

00:03:15: Die Gruppe ist nur so schnell, wie ihr langsam das mitmacht.

00:03:19: Ja, das stimmt. Das stimmt insofern. Hab ich ja mal auch besondere Geschichten, weil

00:03:24: ich natürlich mehr wahrnehme für der Umwelt. Ich sehe ja mehr Flora und Fauna hier, das

00:03:30: ist schon absolut im März extrem beeindruckend, weil das früher hier natürlich früher beginnt.

00:03:37: Und weil das ganze ganzen Welt, die ganzen Enradgruppen jetzt hier sind, für mich ist

00:03:42: das natürlich kein Anreiz, weil die ja permanent überholen, aber ist einfach interessant zu

00:03:47: sehen, auch welche modischen Farben, die es ja irgendwie in sind, wie die alle gekleidet

00:03:52: sind und ja, wie ernsthaft die das nehmen.

00:03:55: War auch schon eine Farbe dabei, die sie für den nächsten Anzug inspiriert?

00:03:59: Nicht wirklich, aber sehr interessant ist das ja braun, richtig braun als Trikotfarbe.

00:04:05: Das ist ja ungewöhnlich, weil man kann das gar nicht erkennen von weiten, was das ist

00:04:09: und wer da kommt, aber das fällt auf.

00:04:11: Na ja, braun müsste ich mich noch dran angeböden.

00:04:16: Ja.

00:04:17: Da ich bin ja aber auch in einem Politikpodcast zu sehr mit dieser Farbelehre dann in irgendeine

00:04:22: Ecke verbunden.

00:04:23: Genau, das sollten wir lieber nicht anziehen.

00:04:25: Deswegen gucken wir lieber nach schwarz und roter Korte und zwar in einer ganz spannenden

00:04:29: Phase, weil die Arbeitsgruppen innerhalb der Koalitionsverhandlungen ja bis Anfang

00:04:36: dieser Woche ihre Textvorschläge für ein Qualitonsvertrag vorlegen müssen und danach

00:04:41: übernimmt die kleinere Steuerungsgruppe und wie man so hört, gibt es da bisher, also

00:04:46: wer ja komisch ins kleine Diskussion gibt, aber es gibt wohl in manchen Gruppen erhebliche

00:04:50: Diskussionen.

00:04:51: Das System kann nicht wirklich zielfühlt sein für das, was im komplexen Gesellschaften

00:04:57: notwendig wäre, denn immer mehr von immergleichen, was dort produziert wird, ist ja kein Ausweg.

00:05:03: Wenn ich Arbeitsgruppen gegenüber setze, dann noch sehr speziell arbeitsteilig aus diesen

00:05:09: drei Parteien zusammengesetzt, dann kommt nicht wirklich etwas heraus, was contextualisiert

00:05:16: größer wird, sondern alles wird im Prinzip kleiner.

00:05:20: Und jeder setzt auch darauf, dass diese 19er-Gruppe danach die Probleme, die es gibt in der Uneinigkeit

00:05:26: dann löst.

00:05:27: Und das ist das Verfahren, nicht wirklich modern unter den Voraussetzungen, wie man moderne

00:05:33: Führung organisieren könnte.

00:05:35: Das heißt, wie würde denn aus Ihrer Sicht, wir hatten ja auch schon mal darüber gesprochen

00:05:40: und Sie hatten das ja auch schon mal angedeutet, dass für Sie kleinere Koalitionsverträge

00:05:45: oder vielleicht mit zwischenzielend versehene Koalitionsverträge einen Sinn sein könnten.

00:05:50: Wir würden denn aus Ihrer Sicht zielführende Koalitionsverhandlungen aussehen.

00:05:55: Ja, und der dann einen Mechanismus enthält, wie man an dem Problem, was da neu auftaucht,

00:06:01: eben auch gemeinsam wieder Gespräche initiiert.

00:06:03: So ein Mechanismus, auf den kann man sich ja auch verstellen.

00:06:06: Der Ausgangspunkt wäre ja erstmal eine Priorisierung der vier Hauptziele und wie kann man diese vier

00:06:14: Hauptziele dann erreichen?

00:06:15: Die Priorisierung ist das, was aber bisher aus dem Sordierungspapier ja auch nicht hervorgeht.

00:06:21: Das ist das kompliztächtigste, aber darauf müsste sich eine gemeinsame Koalition verständigen

00:06:29: und da braucht man glaube ich nicht diese 16 Arbeitsgruppen, sondern da reicht ein vertrauensvolle

00:06:36: Gruppe, bekleine Gruppe der Parteiposizen mit anderen dabei, die etwas ausarbeiten und

00:06:43: sie bräuchten natürlich das Mandat, dass sie anderen das dann auch mittragen, also Vertrauen

00:06:48: in die Leitung haben, die dann etwas Besonderes priorisiert.

00:06:53: Das wäre mein Ausgangspunkt.

00:06:55: Und von so Priorisierung kann man eben sehr viel dann ableiten.

00:06:58: Also die Priorisierung könnte ja sein, da seien es Vorsorge wieder herstellen, im Sinne

00:07:05: eines funktionierenden Staates mit der Infrastruktur.

00:07:07: Wie macht man das?

00:07:08: An welchen Pilotbeispielen kann man das zeigen, dass das gelingt?

00:07:14: Und wenn man sich kreisiert auf die Frage von Wettbewerbsfähigkeit, sollte die Wetzer

00:07:20: wieder haben, welche Punkte führen konkret zur Wettbewerbsfähigkeit?

00:07:24: Man kann nicht alles gleich behandeln, aber wenn man sich auf bestimmte, wenige Punkte

00:07:29: bezieht, geht das und.

00:07:31: Ich finde im Moment auch absolut hilfreich diesen Zwischenbericht der Arbeitsgruppe,

00:07:37: die um sich Staatsreform sicher gekümmert hat, die beim Bundespräsidenten angesiedelt ist.

00:07:42: Das sind so, glaube ich, so Unterzeiten mittlerweile als Zwischenbericht.

00:07:46: Da kann man vieles eins zu eins übernehmen.

00:07:49: Und zwar ist hier eben auch der Zugang nicht in Kleinstetais, sondern da werden auch Mechanismen

00:07:55: beschrieben, wie man bei dem Thema Digitalisierung oder Bürokratisierung Auswege finden kann,

00:08:01: ohne dass es nur immer Wortgetraue ist.

00:08:05: Mein Gang hat bisher mal ja das, was die Kollegen der FAZ geschrieben haben, aus der Arbeitsgruppe

00:08:10: Haushaltfinanz und den Steuern.

00:08:12: Da war es wohl so, dass die hier in Rheinland-Pfalz ja auch bestens bekannte Finanzministerin

00:08:17: Doris Ahnen einen Vorschlag vorgestellt hat zur Abschaffung des Eklatenssplittings,

00:08:24: weil Ahnen gesagt hat, das sei ja kein Wunder, dass deshalb Frauen in extrem schlecht bezahlten

00:08:29: Jobs gehalten werden würden.

00:08:31: Und ihre CSU-Kollegin, Mächtelte Wittmann, reagierte laut dem Bericht, erboßt und fragte

00:08:39: es wohl Ahnen, ob sie Frauen wirklich für so Blödhalte woraufhin die SPD-Verhandlungsgruppe

00:08:44: wohl laut FAZ geschlossen den Raum verlassen hat.

00:08:47: Und erst dann hat er schon später wiedergekommen.

00:08:48: Ja, schlechtes Zeichen, dass das öffentlich geworden ist, weil das ist das schlechteste

00:08:54: Zeichen, weil das war ja nicht nur so vereinbart, dass es nicht öffentlich werden soll, sondern

00:08:59: das ist diese Misstrauenskultur.

00:09:01: Wenn man theorisiert, was man erreichen kann, man kann nicht alles erreichen, aber drei,

00:09:06: vier Ziele kann man erreichen.

00:09:07: Wie geht man das konkret an?

00:09:09: Und dann praktisch die Perspektive zu wechseln, ein Thema kontextualisiert, also größer machen.

00:09:15: Das konnte Robert Habeck vor allem der Besten nicht das kleine Problem, sondern er hat dann

00:09:19: die ganze Welt integriert, oft dazu groß, aber das hilft dazu.

00:09:24: Auch einen Ortswechsel hilft auch, um so ein strategisches Profil zu arbeiten.

00:09:28: Ich würde mich weder ins Adlerhaus noch ins Willy Brandt Haus noch irgendwie in das

00:09:33: Löbehaus dazwischen setzen, können auch jetzt Ausland fahren, was auch immer diese Gruppe,

00:09:39: die praktisch aus einer anderen Perspektive strategisch handlungsfähig ist, nur wenn

00:09:44: sie originelle Ideen einbringt, die man ja auch international einsammeln kann.

00:09:49: Aber die klassische Herangehensweise, dass jeder nur seine Position einbringt, man hofft

00:09:54: darauf, dass daraus irgendetwas sich entwickelt, kann nur darin enden, kleinste gemeinsamen

00:10:00: Nenner zu beschreiben.

00:10:02: Aber das ist leider der Mechanismus, so wie wir große Koalitionen in Deutschland kennengelernt

00:10:06: haben.

00:10:07: Das bringt aber keine Lösung, das bringt nur Befriedung zwischen den Parteien.

00:10:11: Wir klingen gar nicht mehr so optimistisch jetzt im Blick auf den erst kommenden Koalitionsvertrag,

00:10:16: wenn ich mir das so anhöre.

00:10:18: Ja, das täuscht aber, Sie müssen die Zwischentöne hören.

00:10:22: Das können Sie doch eigentlich, Herr Chefredakteur, dazwischen alles hören und lesen.

00:10:27: Das ist doch eigentlich, ist ein Teil der Berufsgezeichnung von Chefredakteuren, dass

00:10:33: wir auch das uneigentliche Sprechen auch mit aufgreifen können.

00:10:37: Ich glaube, die Initiative kann jetzt von dieser 19.

00:10:42: Gruppe, die aus meiner Sicht zu groß ist, gelingen, wenn man hier ein anderes Führungsverständnis

00:10:46: einbringt.

00:10:47: Und da habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, zumal der Druck von außen ja auch ziemlich

00:10:53: groß ist, dass was rauskommen soll.

00:10:55: Und der Überraschungseffekt, der bereits gelungen ist mit diesen Milliarden, die freigesetzt

00:11:02: worden sind und wir in Bestform erlebt haben, wie die politische Mitte zusammenarbeitet,

00:11:07: so wie ich es ja auch seit Wochen sage, wahrscheinlich 25-mal, dass das funktioniert.

00:11:12: Und uns von anderen europäischen Ländern unterscheidet haben wir ja gesehen, diese Umarmungsdemokratie,

00:11:17: zwei Drittel Mehrheiten Bundestag und Bundesrat nach Wahlen.

00:11:21: Wo gibt es denn das?

00:11:22: Und daraus kann man eigentlich fulminant das machen, wenn diese Mitte sich darauf verständigt,

00:11:27: was sie auch selbst vorhat.

00:11:28: Und am Ende wird es dann so sein, dass ein paar Punkte wieder raus grümeln, die in der

00:11:33: Elefantenrunde, sage ich jetzt mal, also Spiel ist uns zwischen Klingball und März, erklärt

00:11:37: werden müssen und die beiden stehen ja auch schon, wie sie beschrieben haben, unter

00:11:40: einem gewissen Druck.

00:11:41: Das eine ist ja der der Öffentlichkeit oder der der Wähler, wo wir jetzt in Umfragen

00:11:46: auch schon merken, dass zumindest ein gewisser Teil der Wähler März seine Kehrtwende vielleicht

00:11:50: doch etwas übler genommen hat, als wir es denken würden.

00:11:53: Und der zweite ist natürlich Partei intern, wo es da jetzt sowohl bei SPD als auch bei

00:11:57: CDU gegenseitig schon stimmen gibt, dass der jeweils andere Koalitionspartner sich in

00:12:02: Punkten durchsetzt, die eigentlich nicht verhandelbar gewesen sein.

00:12:05: Also können wir an Ratscentwitsch Positionen bezeichnen, die beiden versuchen es in verschiedenen

00:12:10: Richtungen danach zu machen.

00:12:11: Ja, vielleicht muss man einfach herangehen und sagen, wie kann ich die jeweiligen Parteigremien

00:12:16: wirklich überraschen?

00:12:17: Mit welchem Ergebnis könnte ich sie so überraschen?

00:12:20: Dass sie in Schnappatmung gerade zugeraten und nicht dadurch, dass man verrechnet, wem

00:12:27: ist jetzt was zuzuatmen.

00:12:28: Das ist doch der, welche große neue Idee kann man implementieren, die zur Überraschung

00:12:35: in all den Lagern führt.

00:12:37: Das ist doch eigentlich, danach muss man suchen, die als Ausweg sich anbietet, um Probleme

00:12:42: zu lösen.

00:12:43: Das wäre was.

00:12:44: Und als erste Personalier jetzt in der kommenden Woche wird ja Julia Blöcken als Bundesrat

00:12:50: zur Bundestagspräsidentin gewählt?

00:12:51: Ja, immer gut für Rainer Falls, gut für VRM.

00:12:56: Für ein Westmedia.

00:12:57: Genau, und so schnell muss man das.

00:12:59: Das kann man dann auch.

00:13:00: Das Personen aus dem Bereich in der Bundespolitik eine große Rolle spielen.

00:13:06: Das ist sicherlich für die Region kein Nachteil.

00:13:09: Da wird jetzt viel aufgearbeitet, was sie historisch falsch gemacht hat,

00:13:15: wo sie sich mit anderen Parteien angelegt hat oder mit der Öffentlichkeit oder mit Interessenverbänden.

00:13:19: Das ist immer interessant.

00:13:20: Absolut normal und absolut erwartbar.

00:13:23: Diejenigen, die sie vorgeschlagen haben, werden das schon eingepreist haben,

00:13:27: dass da jetzt nichts wirklich zuerst sich neu ist.

00:13:30: Aber die Erwartungshaltung ist ja riesig,

00:13:33: bei der ganz großen, doppelt gestärkten AfD eine ganz, ganz starke, souveräne Parlamentserfahrung,

00:13:42: Präsidentin, zu installieren, die nicht nur Geschäftsordnung kennt, sondern die den richtigen Ton trifft.

00:13:49: Das ist ganz wichtig, um die Diskurshoheit im Parlament auch zentral gewinnen zu lassen am Ende.

00:13:57: Das ist eine Kunst.

00:13:59: Und das, was in dem Punkt für sie spricht,

00:14:02: dass sie eine sehr, sehr erfahrene Parlamentarien sowohl im Meisterlandtag eben als auch im Bundestag,

00:14:08: insofern müsste sie eigentlich auf alle Situationen durch ihr Mandat vorbereitet sein.

00:14:15: Spiegel hat Frau Klöpner ja mal als begnadete Selbstdarstellerin tätuliert.

00:14:19: Also ich habe sie sehr viel erlebt bei Bundesparteitagen.

00:14:22: Da war sie immer das Liebligen der Bundesparteitage bei der CDU.

00:14:26: Ich war viel bei der CDU und bei der SPD für ZDF und Phoenix dabei.

00:14:31: Das war wirklich auffallend.

00:14:33: Es gibt so einzelne Akteure, egal was sie sagen, egal wenn sie auf die Bühne gehen, immer Riesenresonanz haben.

00:14:39: Und das hat Frau Klöpner in der CDU gehabt und hat sie immer noch.

00:14:43: Mit dem Fund konnte sie auch wirklich wuchern.

00:14:46: Das ist ihre verlässliche solide politische Rückhalt, den sie innerparteilig hat.

00:14:54: Und mit diesem Selbstbewusstsein geht sie daran.

00:14:57: Dieses innerparteilige Rückhalt hatte sie aus unserer Sicht ja nie so vollständig in Reiler Falls.

00:15:03: Aber auf der Bundesebene hatte sie das.

00:15:05: Dann blicken wir noch einmal kurz der Korte bevor wir zum Ende kommen.

00:15:08: Und ich in Urlaub gar nicht so lange unterbrechen wollte für diese Woche nach Reiler Falls.

00:15:12: Da haben wir nämlich tatsächlich bei der FDP eine nicht ganz einfache Situation

00:15:18: und um Wirtschaftsministerin Daniela Schmidt, die sich ja für den Landesvorsitz auch bewerben möchte,

00:15:26: nachdem folger Wissing bekannt durch die Partei verlassen hat.

00:15:29: Und jetzt durch auch den tragischen Tod von Herbert Metin und dem Ausstieg von Wissing offensichtlich ein Machtvakuum entstanden ist,

00:15:37: weil es auch innerhalb der Partei große Kritik an Daniela Schmidt gibt.

00:15:42: Und es wohl so ist, dass auch der geschäftsführende Vorstand der FDP,

00:15:46: der sich ja bisher auch noch nicht auf einen Nachfolger für Metin oder einen Nachfolger in einigen Konten als Justizminister,

00:15:52: gar nicht mehr so viel miteinander spricht, also in Namen zum Beispiel Philipp Fernes und Daniela Schmidt herauskommt.

00:15:58: Jetzt ein verretabler Machtkampf, ein Jahr vor der Landtagswahl in der derzeitigen Situation der FDP plus nach der Gedanke,

00:16:08: dass Daniela Schmidt ja nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag ja als rennenfälzische Wirtschaftsministerin,

00:16:14: quasi die ranghöchste FDP-Politikerin Deutschlands ist.

00:16:18: Alles gar keine so einfachen Demägellage, oder?

00:16:21: Also die Erwartungshaltung an die sogenannte Guterampl ist sehr groß.

00:16:25: So hat der Ministerpräsident sie ja bezeichnet, dass sie gemeinsam Entscheidungen herbeiführt und Guerilla Governance,

00:16:33: sondern Gut-Governance umsetzt.

00:16:35: Das kann ja auch weiterhin sein, bisher ist die Regierung ja auch Entscheidungsfähige.

00:16:40: Sie frage, wie weit die FDP die eigene Ministerin noch weiter mandatiert,

00:16:46: um eben auch Autorität zu haben, um Entscheidungen durchzuführen.

00:16:51: Das im Moment deutet nicht so darauf hin.

00:16:54: Das schwächt natürlich insgesamt dann eine Landesregierung und nach der Wahl ist vor der Wahl.

00:17:00: Alles guckt jetzt bereits auf Stuttgart, auch Mainz im kommenden Frühjahr.

00:17:05: Ist das sicherlich ein Startnachteil, um sich schon Gedanken zu machen,

00:17:11: wie immer mobilisiert für die kommende Landtagswahl.

00:17:13: Ich finde es absolut interessant zu sehen, wie eben so ein Machtparallelogramm sich aus einzelnen Personen nehmen, auch zusammensetzt.

00:17:22: Und wenn dann einzelne Personen rausfallen, aus welchen Gründen auch immer,

00:17:27: dass die Macht konzentriert, so nicht mehr Fahnen ist, sie verändert sich.

00:17:34: Und wer greift dann zu, neue Machtstrukturen aufzubauen?

00:17:38: Das ist ja im freien Fall im Moment offenbar zu beobachten.

00:17:43: Und wir wissen nicht wirklich, wie es am Ende ausgeht.

00:17:47: Das formaler Argument, was Sie genannt haben, ist natürlich richtig,

00:17:51: dass man guckt, welche Landesregierung haben überhaupt noch FDP dabei?

00:17:54: Wir haben für jetzt gemerkt, bei der Abstimmung im Bundesrat am Freitag,

00:17:58: die FDP-Lände haben sich ja enthalten.

00:18:00: Es gibt eben nicht mehr viele, die vom Ministerrang da sind.

00:18:04: Das sind eigentlich traditionell die Bundesländer, die für die auch verarbeitet im Bund auch verantwortlich sind,

00:18:10: auf die man dann blickt und die auch eben Ausstrahlung haben sollte für bundespolitische Themen.

00:18:16: Insofern ist diese Starkonstellation sehr schwierig für die Bundes-FDP, als auch eben für die Landes-FDP.

00:18:25: Es war ja auch tatsächlich innerhalb der FDP ein kleiner Stress,

00:18:28: jetzt Richtung dieser Abstimmung im Bundestag, weil dann die La Schmidt sich erst nicht so entschlossen geäußert hat,

00:18:34: sich dem zu enthalten, sondern eher, und ich glaube, das war dann der Tatsache geschuldet,

00:18:39: je nachdem, wie Bayern abgestimmt hätte, wenn man noch das Gefühl gehabt hätte, es ging um jede Stimme.

00:18:44: Das ist natürlich auch im Rheinland-Pfalz bei dieser Abstimmung von Schweizer wahrscheinlich der Druck gestiegen wäre,

00:18:49: wenn man tatsächlich jede Stimme gebraucht hätte.

00:18:51: Und Schmidt dann so wirkte, als würde sie da mitgehen,

00:18:54: das hat natürlich die FDP auch völlig getriggert in Rheinland-Pfalz,

00:18:58: dass die da dann mitgegangen wäre.

00:19:00: Am Ende war dann die Enthaltung zu verschmerzen, weil die Stimme ja nicht mehr benötigt wurde.

00:19:05: Stimmt, aber es ist schon vor dem Wähler schwer zu erklären,

00:19:10: klar, mit reiner Dogmatik, so wie es das mal auch gemacht hat, als letzter Hüter der Verfassung.

00:19:18: So kann man das machen, aber so kennt man natürlich diese Wirtschaftsministerin eigentlich nicht,

00:19:23: die doch da pragmatischer ist, weil gerade die Wirtschaftsminister sollten große Interesse haben,

00:19:29: daran, dass auch zusätzliches Geld ins Land kommt, mit dem man auch was wissenschaftspolitisch gestalten kann.

00:19:35: Und darauf setzen ja alle Länder jetzt, nachdem das gemeinsam vereinbart worden ist.

00:19:40: Insofern ist es etwas schwer, kündigt auch gegenüber den Wähler zu erklären,

00:19:44: wie man als Wirtschaftsminister sich dem nicht zustimmend gezeigt hat,

00:19:49: sondern eher auf die reine Lehre gesetzt hat, dass Schulden einfach schlecht sind angesichts der Situation,

00:19:55: wie dass die Schuldenbremse auch definiert.

00:19:58: Aber ich finde tatsächlich immer den Gedanken interessant, den Sie angesprochen haben mit diesem Machtkonstrukt

00:20:04: oder der Metrik, wie sich sowas zusammensetzt, weil der erste Bruch war ja, wie ich vorhin gesagt habe,

00:20:10: das ausscheint von Volker Wissing nicht nur als Minister, sondern damals ein Leger Landesvorsitzender.

00:20:16: Und offensichtlich hat auch eine große Rolle gespielt, auch wenn er in der Öffentlichkeit als Sangerer Justizminister

00:20:22: nicht so präsent war, aber der Tod von Herbert Martin, der wahrscheinlich im Hintergrund einfach als sehr erfahrener und ruhiger Politiker dort

00:20:29: die Reihen geschlossen und beordnet hat, dass das so zwei Faktoren sind, die da tatsächlich gerade im Moment eine Menge aufbrechen lassen.

00:20:35: Ja, wer spricht mit wem? Wer ruft wen an? Wer thematisiert ein Problem als erstes?

00:20:42: Wer sitzt auch neben wem? Wer hört auf wen, wenn er sich meldet?

00:20:49: Das sind ja so Mechanismen, die, wenn man sie gut beobachtet, wirdmächtig werden können.

00:20:55: Es ist viel mehr als Ritual. Es ist so eine verlässliche Stütze, die so ein Vermachtaurer zeigt in Parteigremien.

00:21:04: Und wenn dann so entscheidende Akteure eben nicht mehr dabei sind, dann ist es vollkommen offen,

00:21:10: mehr mit wem, wann, wie telefoniert hat und wer sich neben wem sitzt.

00:21:16: Das ist super wichtig, weil es Vertrauen, Verlässlichkeit, Bereffenbarkeit fundamental verändert, die von einzelnen Personen eigentlich besetzt waren.

00:21:26: Und in dieser Dramatik so ein ganz wichtiger Akteur wie Wissing für die FDP, wenn es relativ über Jahre war und auch Martin,

00:21:35: das ist ganz schwer erst mal innerlich zu vollkraften, aber eben auch machtpolizisch zu vollkraften.

00:21:41: Insofern ist das absolut erwartbar, was sich da jetzt spektakulär gerade abspielt.

00:21:47: Haben Sie auch schon erwartbar einen Ausblick, wie es ausgehen könnte oder wäre das darum, eine Regulation?

00:21:53: Nein. An diese Regulationen beteiligen sich Chefredakteure. Davon leben sie ja und dazu fühlen sie auch ihre Zeitung mit Mutmaßnungen,

00:22:02: mit Geräume, mit Einordnung und anderen Hüse. Ja, wenn es gut läuft, durchaus, das ist klar,

00:22:10: muss ich jetzt sagen, aber zwischen natürlich auch mit Erlebnisseffekte,

00:22:19: die auch ein bisschen Push- und Kulfaktoren, ein bisschen Rühren in der Krise, ja, das kann auch sein, dass VAM da auch aktiv wird.

00:22:29: Ja, das Vorteil ist ja in unserem Beruf, wenn man einfach gerne mit Menschen spricht, dann sprechen ja manchmal auch Leute gerne mit einem.

00:22:36: Und wenn es dann wie gerade bei der FDP so viel zu erzählen gibt, dann hört man auch so viel und schon kann man auch so viel schreiben, Korkoord.

00:22:42: Das kommt aber zum Beispiel, was Sie vorhin aus der FACET-Zitier d'Hermen, ein seriöser Journalist hätte das ja am besten gar nicht geschrieben,

00:22:51: weil jeder muss ja als Bürger auch Interesse haben, diese Koalitionsfahrt durchm Gut laufen und wenn vereinbart war, nichts drückt nach draußen,

00:23:00: dann sollte man einfach auf die Klappe halten, insofern wird die Maschinerie auch bedient, besflügelt, stimuliert von den Journalisten.

00:23:09: Ja, aber das ist ja fast schon der Quartentäter-Opferumkehr, derjenige, der aus dieser Runde heraus dem Journalisten was sagt,

00:23:16: hat ja einen Sendungsinteresse und dann kann der Journalist nicht, wenn sich das ja auch ereignet hat, erschreibt er dann nur das, was geschehen ist,

00:23:24: woher sie dagegen stellen und sagen, also wir wurden es jetzt bewusst mitgeteilt und es ist passiert und trotzdem, ich klingmatisiere es nicht,

00:23:31: ich bin bei Ihnen, man hat eine Verantwortung der Öffentlichkeit gegenüber, muss gucken, dass man da jemand das darstellt

00:23:36: und bewältet dann auch diese Koalition nicht in den Fall des Lichts zurück, aber das wegzulassen, was sich tatsächlich ereignet hat.

00:23:44: Tja, tatsächlich ereignet, das ist eine interessante Formulierung, ist ein Fakt, um eine Person, die das gesagt hat,

00:23:52: und ich hoffe sehr für den Journalisten und den Journalisten, dass es mindestens zwei, drei verschiedene Quellen dazu gab,

00:23:58: dass nicht nur einer oder einnäht, dass es dann so sagt, das ist ja die Medienmündigkeit, die wir beschrieben haben, also faktorientierte Mündigkeit,

00:24:08: das setzt sich aber jeden voraus.

00:24:11: Deswegen ja auch Qualitätsmedien und die Verlässlichkeit, dass bei gewissen Medien das dann stimmt, was da steht und sie deswegen dann auch eine Berechtigung haben,

00:24:19: dass man für deren Inhalte Geld bezahlt.

00:24:21: Stimmt.

00:24:22: Das unterscheidet uns im Idealfall von dem, was man soll in der Social-Media-Place alles sonst zu lesen bekommt.

00:24:27: Stimmt, also das ist am Ende unseres Podcasts heute, muss ich Ihnen einfach mal zustimmen.

00:24:32: Das bleibt die Ausnahme.

00:24:34: Okay, jetzt habe ich 25 Folgen gebraucht, Herr Korte, um am Ende der 25. Folge Sie zur ersten Zustimmung zu bewegen.

00:24:40: Ich fühle mich geärt und sei glücklich.

00:24:42: Ja gut, aber nicht auf Ausruhen.

00:24:45: Nicht, aber jetzt ist ein Fernziel für Folge 50 dann.

00:24:48: Ja, okay.

00:24:50: Herr Korte, vielen lieben Dank, dass Sie unser Jubiläum mit mir an dieser Stelle aus Mallorca herausgefeiert haben

00:24:56: und Ihren Urlaub für eine knappe halbe Stunde an der Brochen haben, das freut mich sehr.

00:25:00: Ja.

00:25:01: Ich wünsche weiterhin auf dem Rennrad keinen Heiz und Beinbruch, sondern alles Gute.

00:25:06: Passen Sie auf die Autos auf, lassen Sie sich fleißig überholen.

00:25:09: Ja.

00:25:10: Und wir hören uns in der kommenden Woche wieder in alter Gesundheit, in derselbe Stelle, in derselbe Welle.

00:25:15: Genau.

00:25:16: Als Klassisch.

00:25:18: Ich wisse an Dank Ihnen, besten Dank unseren Zuhörern und Zuhörern fürs Zuhören.

00:25:22: Und Ihnen eine gute Woche, bis zum nächsten Montag. Bis dahin, tschüss.

00:25:27: Ja, ciao.

00:25:30: Korte und Ring ist ein Podcast der VRM.

00:25:34: Von allgemeiner Zeitung Wiesbadenerkorea, Darmstädter Echo und Mittelhessen.de

00:25:40: Redaktion Dennis Ring, Produktion Mike Dornhöfer.

00:25:44: Habt Ihr Themenwünsche, Feedback, Anregung oder Kritik, dann schreibt uns über Social Media oder per Mail an audio@vrm.de

00:25:54: [Musik]

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