Folge 29: Wahl der CDU-Minister – Die neuen Gesichter im Bundeskabinett
Shownotes
In der neuen Folge von "Korte & Rink" sprechen Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte und VRM-Chefredakteur Dennis Rink über die Besetzung der CDU-Ministerposten in der neuen Bundesregierung.
Friedrich Merz zeigt sich bei der Auswahl seiner Minister frei und unabhängig – trotz vergleichsweise weniger CDU-geführter Resorts. "Das sind kompetenzorientierte Vergabeverfahren", lobt Korte und sieht darin ein "echtes Aufbruchssignal".
Auch wenn viele der Namen eher unbekannt seien, sieht der Experte viel Entwicklungspotenzial: Die Auswahl spiegle die Einbindung verschiedener Landesverbände wider und könne neue Dynamik bringen. Besonders spannend: Kanzleramt und Außenministerium wirken wieder stärker "aus einem Guss". CDU-Politiker Johann Wadephul hebt Korte dabei als "extrem versierten, sehr abwägenden Außenpolitiker" hervor.
Zukunftsentscheidend bleibt die Digitalisierung: Die fundamentale Arbeit im neuen Bundesministerium für Digitales müsse nun endlich vorangetrieben werden. Und: Wie lässt sich die "Begräbnisdiplomatie" in Rom einordnen?
Ein Podcast der VRM.
Transkript anzeigen
00:00:00: Korte und Trink. Politik, die bewegt.
00:00:07: Eine neue Woche, ein neuer Montag und natürlich deswegen auf wieder höchste Zeit für eine neue
00:00:16: Folge unseres VM Podcasts Korte und Trink. Auch heute begrüße ich wieder den ausgeruten nach
00:00:22: seinem Urlaub ausgeruten renommierten Politikwissenschafter Professor Dr. Karl Rudolf Korte.
00:00:27: Ja, hallo Guten Morgen. Ausgeruht sind Chefredakteure ja auch immer nach den Wochenende, nehm ich an.
00:00:33: Auch häufig während der Woche aber ausgeruht ist für mich ja ein doppelter Begriff. Man kann
00:00:39: ja ausgeruht auch im positiven Sinne sein. Das stimmt. Das finde so ein Chefsessel von
00:00:44: VM ist ja so etwas wie eine Entschleunigungs-Oase und insofern ist das ein Berufsbezeichnung
00:00:52: wahrscheinlich. Entschleunigt und entspannt zu sein als Chefredakteur. Apropos Entschleunigt haben
00:00:57: Sie mich eigentlich vermisst letzte Woche. Wir haben ja uns jetzt eine Woche nicht gehört und
00:01:00: nicht gesehen. Ja es gab so eine Sinn-Suche vor allen Dingen zu Beginn der letzten Woche.
00:01:06: Die Sinn-Suche ohne ein Chefredakteur ist mir schon schwer gefallen. Ich hoffe,
00:01:11: Sie haben stattdessen ein paar Ostereier gefunden. Ja, das gehört dazu. Herr Korte ich weiß nicht,
00:01:17: ob Herr Merz Achtung sprachliche Überleitung auf einer Sinn-Suche gewesen ist bei der Besetzung
00:01:21: seiner Ministerposten. Jedenfalls hat er aber ein Kabinett zusammenbekommen, zumindest bei denen,
00:01:26: die er in CDU rein besetzen konnte. Ich gehe mal kurz durch, um, Sie sind ja eher auf dem
00:01:32: neuesten Stand, aber auch unsere Hörerinnen und Hörer auf den neuesten Stand zu holen. Der neue
00:01:36: Digitalminister wird Carsten Wildberger, der aktuell Vorstandsvorsitzende der
00:01:42: Medienmarktsatorengruppe, der neuen Verkehrsminister Patrick Schneider aus Rheinland-Pfalz,
00:01:47: der ehemalige parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Kanzleramtsminister Thorsten
00:01:51: Frey, das haben wir uns, glaube ich, alle schon so gedacht und schon im Vorhinein durchgekrohen waren
00:01:56: Nina Wagen als Gesundheitsministerin, Wolfram Weimar als Kulturstaatsminister und Karin Prin
00:02:02: als Bildungs- und Familienministerin und natürlich noch Johann Wadepool als Außenminister,
00:02:07: Katharina Reiche als Wirtschaftsministerin und die anderen Staatsminister, die allerdings jetzt nicht
00:02:14: direkt in der ersten Reihe stehen. Was sagen Sie denn zu den Namen? Ich wundere mich immer, dass es auch
00:02:19: Namen gibt, die noch nicht zu lesen, auch nicht zu hören waren, wie zum Beispiel Digital und
00:02:25: Staatsmodernisierung, ein großes Abend, große Aufgabe, das zusammenzuführen und dass da im
00:02:33: Vergleich zu anderen Länder in Chile im Argen liegt, ist auch klar, also kann man da, glaube ich,
00:02:38: fundamentale Arbeitlasten, auch fundamentale Verdienste sich erwerben. Das sind in der Regel
00:02:44: kompetenzorientierte Vergarmeverfahren, wie die Namen das auch zum Ausdruck bringen. Die
00:02:51: Vorerfahrungen, die sie in Bereichen haben, das klingt erstmal wie ein Aufbruchssignal,
00:02:58: da interessante Leute gefunden zu haben und und wichtig ist es ja nicht auch,
00:03:03: verschiedene Landesverbände einzubeziehen. Das ist ja jetzt zum Beispiel,
00:03:08: Reiner Pfalz auch interessant zu sehen, dass das Verkehrsministerium in reiner pferzischer
00:03:13: Hand bleibt. Das war ja so nicht zu erwarten. Genau, Herr Schnieder tritt damit in die
00:03:17: Frühstaff von Volker Wissing, der das Amt der Vorhabe begleitete und der auch aus dem
00:03:20: reiner Pfalzigen Kabinett nach Berlin gewechselt ist. Wie ist das denn aus ihrer Sicht häufig
00:03:26: worden in der Vergangenheit ja auch solche Ministerposten auf parteiinternem Druck oder
00:03:31: vielleicht auch aufgrund von Machtpositionen der einzelnen, die da hineinstreben von immer
00:03:38: ähnlichen Gesichtern besetzt? Das ist ja jetzt tatsächlich bei Friedrich Merz's Kabinett bei
00:03:41: den Namen, die ich jetzt durchgelesen habe, eher nicht so, sondern das klingt ja tatsächlich
00:03:45: nach jeweiliger Expertise für den Ministerposten. Wie viel Expertise braucht man für den Ministerposten
00:03:52: oder ist das ein sehr politisches Amt, wo man eben an der Spitze steht und die Linie nur festlegt?
00:03:56: Erst mal belegt ist die Unabhängigkeit des Bundeskanzlers, der eben seinen politisches
00:04:02: Lebensziel erreicht hat. Insofern sollte er sehr frei sein in seinen Entscheidungen. So wirkt das auch,
00:04:08: wenn es jetzt keinen noch mit einem gefallen tun. Das ist für die Gestaltungsmöglichkeiten
00:04:13: auch zum Regierungsamt ziemlich gut. Andererseits sehen wir die Begrenzung,
00:04:16: kann es natürlich auch agieren kann im Blick auf das Portfolio, was er zu vergeben hat,
00:04:22: diese wenigen CDU-Ressorts, dann kommen ja andere dazu CSU und SPD, auf die er alle keine
00:04:29: Einwirkungsmöglichkeiten hat. Das Schärfste, was er als Instrument hat, ist der Organisationserlass,
00:04:37: den ein Bundeskanzler mit seiner Kanzlermacht durchsetzt als Organisationsprinzip, das
00:04:44: Kanzlerprinzip. Und da gibt es Hundertschaften hier in Berlin, die eben jetzt verschoben werden von
00:04:50: dem einen, in das Aluminium, bestimmte Abteilungen wechseln, Zuschnitte verändern sich. Da ist
00:04:55: sehr viel Dynamik und dieser Organisationserlass ist vermutlich das Zentralste für das Politikmanagement,
00:05:02: was hier in Berlin anliegt und das kann der Kanzler verantworten. Aber die Auswahl, das war
00:05:09: ihre Frage, zeigt Uderwängigkeit und zeigt auch in der Tat, am Beispiel vom Pistorius haben wir das
00:05:17: gesehen, wie dann eine Person in so einem Amt von Anfang an aufgehen kann und es auch zentral
00:05:23: dominieren kann, wenn er ja schlüssig sich nicht nur einarbeitet, sondern wenn man sieht,
00:05:31: dass verschmilzt mit Expertise, mit Vorerfahrungen, nicht nur im Managementbereich und das scheint
00:05:38: ja hier der Fall zu sein in vielen Bereichen. Also ich kenne, dass er bei Schlesaussehern Badefühl
00:05:42: auch sehr gut, er ist hier im deutsch-japanischen Forum auch, in dem ich bin, nicht weil ich Japan
00:05:48: Keter bin, das war mein Lieblingsland, mein Freisenland, aber in Japan oder in diesem Forum ist
00:05:53: meine Rolle immer die deutsche Innenpolitik einzuspielen, einzuspiegeln als Wissenschaftler und
00:05:58: da ist er seit vielen Jahren dabei, so kenne ich und kann ihn einschätzen, dass er ein extrem versierter,
00:06:07: sehr abwägender Außenpolitiker ist, immer international unterwegs und da sieht man ja auch
00:06:15: am Wochenende, dass wir jetzt Lehrstellen sind, die immer besetzen muss, Bekretmisse,
00:06:19: Diplomatie in Rom fand ja praktisch unter Ausschluss der deutsche Stadt, die waren zwar da, aber
00:06:25: nicht nur statistisch. Und er soll auch ein Vertrauensmann von Merz sein, was natürlich gerade in
00:06:31: diesen Posten, ich sag mal Außenministerium ja auch eine Rolle spielt, weil wir das in der
00:06:36: Vergangenheit ja auch aber hatten, dass es immer für Irritationen der Öffentlichkeit sorgt,
00:06:40: wenn der Außenminister oder die Außenministerin eine andere Linie fährt als vielleicht der Kanzler.
00:06:44: Ja und hier haben wir nach dem Außenpolitiker Schröder, der CDU-Schröder und der Adenauer
00:06:52: eben erstmals wieder eine Besetzung durch die Union. Das ist, also das ist ein Wechseln mit
00:06:59: Gerhard Schröder. Genau, genau. Das ist insofern eine neue Achse, die da entsteht, zumal man einen
00:07:06: Art Sicherheitsrat ja in Kanzler noch einbauen möchte für Krisen-Szenarien, sodass die internationale
00:07:14: Politik mit Kanzler am Zusammenstärke aus einem Guss erscheint. Merz wird ohnehin,
00:07:21: das wird erwartet, viel internationaler als Scholz agieren, weil er ein viel internationaler
00:07:26: Akteur ist von seinem Vorkenntnis, näher von dem, was er politisch vorgemacht hat und das in
00:07:33: Ergänzung mit dem Auswärgenamt macht sehr viel Sinn, um es in eine Linie einzubringen. Das
00:07:39: scheiden wir schlüssig und das ist insofern etwas ganz Außergewöhnliches nach über 40 Jahren
00:07:45: wieder diese gemeinsame Linie aus dem Kanzleramt zu haben mit dem Auswärtigen Amt zusammen für die CDU.
00:07:52: Wenn man jetzt auf die guckt, weil wir eben schon gesagt haben, die Einschätzung teile ich auch,
00:07:55: dass Merz frei zu sein scheint von Verpflichtungen, denen er auf einem Ministerposten etwas geben muss,
00:08:02: um sie entweder zufrieden zu stellen oder weil man schon gegenseitige Abhängigkeiten hatte oder
00:08:07: eine Vergangenheit. Ich blicke jetzt mit Sparren auf die SPD, wie sie mit Frau Esken umgehen, die er
00:08:11: auf offensichtlich in einem Ministeramt will, aber das auch nur sie möchte und sonst noch nicht mal
00:08:16: ihr eigener Landesverband. Aber ich unterbreche sie ungehe, aber das ist ja auch würtelos,
00:08:22: wenn man Chefredakteure unterbricht. Aber bei der SPD nicht die Eskenfrage ist, finde ich,
00:08:27: oder tragt mich um, sondern die digitale Frage. Wieso braucht man eigentlich schon eine digitale
00:08:32: Entscheidung zwei Wochen? Können Sie mir das erklären? Da ich kein SPD-Mitglied bin und auch nicht
00:08:38: daran teilnehmen kann, deswegen den Ablauf nicht kenne, beziehungsweise dann auch keine,
00:08:42: aus demweise dort keine Inzards habe, kann ich Ihnen das nicht erklären, aber normalerweise
00:08:46: ein Klick und das Ergebnis ist da. Vieles möchte man aber auch Herr Korte das Ergebnis nicht früher
00:08:52: haben, weil ich auch schon gehört habe, dass die SPD-Minister zum Beispiel relativ nah vor der
00:08:57: Kanzlerwahl erst vorgestellt werden sollen und dann hatten wir natürlich aufgrund der medialen
00:09:01: Aufregung, sollte sie entstehen, ja nicht so viel Spielraum, um zum Beispiel Esken oder andere
00:09:07: Positionen aufzugreifen, weil das dann relativ dicht schon an der Kanzlerwahl ist. Ja, das hätte
00:09:14: man ja auch dies ja völlig frei in Abstimmung mit dem ältesten Rat, wann die terminiert ist
00:09:19: jetzt für den sechsten Mal eine Woche vorher machen können. Also da ist ja Spielraum, es gibt ja keine
00:09:25: Fristvorgaben, der Bundestag kann erst aktiv werden, wenn der Bundespräsident schriftlich an
00:09:32: den Bundestagspräsidenten den Vorschlag für die Personen gemacht hat, dann beginnt der Vorrang
00:09:38: praktisch, aber da ist ja ja auch frei, wann der das macht, das kann man ja alles miteinander
00:09:42: abstimmen. Also ich sehe nicht wirklich den Grund, man hätte natürlich Abstimmungsergebnis und
00:09:48: Kanzlerwahl in ein, zwei, drei Tagen Abstand machen können, also noch enger legen können,
00:09:53: aber warum man zwei Wochen für eine digitale Abstimmung braucht, leuchtet mir nicht ein.
00:09:58: Für Analoge allemal über die Parteizentralen, aber unter diesen Rahmenbedehungen finde ich das
00:10:03: ein bisschen abenteuerlich, aber vielleicht brauchen wir deshalb auch genau ein Bundesministerium
00:10:08: für Digitales, damit auch das Bewusstsein wächst, dass das digitale wirklich etwas ist,
00:10:13: was mit einem Klick erledigbar ist. Das heißt die CDU würde dann die SPD-Probleme lösen in diesem
00:10:19: Fall? Ja, das idealtypisch wäre das so, aber man sollte darüber so nicht reden, weil interessant
00:10:26: wird das Kabinett mit dem Kabinettsprinzip, ob es hier etwas gibt, was eben einheitlich nach
00:10:32: außen wird und nicht wir immer versuchen, Farben auseinander zu halten, dass also das nicht das
00:10:38: Kanzlerprinzip nur dominiert und nicht nur das Ressortprinzip, sondern das Kabinettsprinzip
00:10:42: vielleicht stärker herausgehoben wird, was die ganze Demokratie insgesamt auch auszeichnet.
00:10:48: Noch mal ein Blick auf die CDU-Accord, wer wäre da jetzt, also Anwärter auf einen Ministerprosten
00:10:54: aus vorherigen Kabinetts bzw. aufgrund von parteienter Stellung, wären Jair Spahn gewesen,
00:11:00: er wird Fraktionsvorsitzender, Julia Glöckner wird Bundestagspräsidentin,
00:11:03: wen hätten sie sonst noch so an der Reihe gesehen, den wir jetzt nicht in der Kabinettsliste finden?
00:11:07: Da fällt mir jetzt kein besonderer Name zu ein, denn die Ministerpräsidenten sind manchmal ja auch
00:11:15: eingebunden worden, um nachfolge und dann Platz zu machen, von Haselow hat man das gehört.
00:11:20: Amin Laschet wurde manchmal noch genannt? Ja, Laschet wurde genannt, dann zu früheren Zeiten
00:11:25: hat sich das ja Streuber auch mal überlegt, ob man für die CSU dann eintritt und da machtvoll
00:11:32: agieren kann, gibt da immer verschiedene Überlegungen, was also die Länderchefs anbelangt und einzelne
00:11:37: Namen, klar, eingewehrt auch zu oft genannt, sodass sie dann es auch nicht werden können,
00:11:43: das könnte bei Laschet ja auch der Fall sein, der hätte aus dem Stand daraus auch das Außenpolitische
00:11:48: natürlich sehr gut machen können. Aber wie man hört, scheinen natürlich die CSU,
00:11:53: wir auch etwas gegen zu haben und wieder einmal eine Position für Laschet dann nicht realisiert
00:12:00: haben durch die CSU, aber da habe ich keine Informationen, nur das, was man dazu lesen kann.
00:12:05: Ähnlich, weil sie es eben auch schon angesprochen haben bei Begräbnisdiplomatie,
00:12:11: beziehungsweise wir hatten das Thema auch schon bei zwei, drei anderen außenpolitisch
00:12:15: Anlässen, wo sie gesagt haben, Deutschland war da im Prinzip nicht vertreten.
00:12:18: Ich glaube das letzte Mal war unter anderem die Neueröffnung von Notre-Dame, wo sie sich
00:12:22: eher kritisch geäußert haben aufgrund der deutschen Rolle beziehungsweise,
00:12:26: das ging ja dann in Richtung von Olaf Scholz. Jetzt meinen Sie ja das Begräbnis von Papst Franziskus.
00:12:31: Ja, also die Sehnsucht einmal, die man sieht nach festen orientieren Ritualen,
00:12:39: das ist das ja nicht zu erklären, das ist ja eine Augenreligion, der Katholizismus mehr und
00:12:44: besser kann niemand inszenieren, aber es eben auch
00:12:49: auch einen Bedarf, weil in der Inszenierung institutioneller Halt
00:12:53: sichtbar wird, in orientierungslosen Zeiten, in die Sehnsuchtorientierung zu bekommen,
00:12:59: ist offenbar weltweit groß auch im Hinblick auf eine Person, die so einen Amt
00:13:05: ausschülpt und wie Seelsorger spricht, in welcher Region auch immer.
00:13:10: Ich glaube, da hat man gesehen, dass da ein Bedarf ist, der auch unabhängig von
00:13:16: politischer Macht einfach zentrale Aussagen tätigen kann und gehört wird.
00:13:22: Das ist das eine.
00:13:23: Das andere ist die Begegnung an sich, die eine große Rolle spielt, auch wenn es diese
00:13:29: 15 Minuten sind, die jetzt ikonisch, praktisch ikonografisch abgebildet
00:13:35: zwischen Selensky und Tamt zu sehen, man so ergibt es ja, dass viele Gelegenheiten
00:13:41: bei diesem Gespräch.
00:13:41: Ich erinnere mich an diese Begebnis Diplomatie als drei russische KP,
00:13:50: die SU-Vorsitzende, die Brezhnev und dann Tchenenko, Andropov
00:13:57: nacheinander starben und ich sag mal kühne die These, dass ohne diese Begriffnis
00:14:03: Diplomatie, die einmal der Roneckerbesuch nicht stattgefunden hätte in der
00:14:07: Bundesrepublik Deutschland und vermutlich die deutsche Einheit so in dieser Form
00:14:12: sich auch nicht hätte entwickeln können.
00:14:14: Das sind einfach sehr viele Gesprächskontakte, die sich entwickeln,
00:14:17: abseits des Protokolls.
00:14:18: Und da habe ich schon, dass für März hier eine Rolle gewesen wäre, unter vier
00:14:25: Augen oder sechs Augen mit vielen anderen Ministerpräsidenten, Staatspräsidenten
00:14:30: kurz nicht sich vorzustellen, aber doch eine Position zu beziehen, wie es mit
00:14:35: Deutschland weitergeht.
00:14:37: Das, glaube ich, ist eine verschenkte Chance, das hätte man wahrnehmen können.
00:14:41: Auch wenn er eben nicht sichtbar irgendwo gesessen hätte, hätte es noch alle
00:14:45: gespielt, weil er doch im Hintergrund diese Gespräche hätte führen können.
00:14:48: Hat man dann ja auch gesehen, dass nach der, wenn ich bei Ihnen
00:14:52: ikonischen Inszenierung, also viel ikonischer geht es ja gar nicht, dass in einem
00:14:56: so punktvollen Saal einfach nur Zelensky und Trump auf zwei Stühlen sich
00:15:03: ganz nah beieinander ohne Abstand sitzen, auch noch quasi Aufgräbern von
00:15:08: Peepsnase, wer sich das auch immer in der Inszenierung ausgedacht hat,
00:15:12: das ist ja ein großes Kino dann dahinter gewesen.
00:15:14: Aber danach wurde die Runde ja noch um Großbritannien und um Frankreich
00:15:18: erweitert bzw. wurde da ja im kleinen Kreis noch gesprochen.
00:15:20: Da kann ich mir jetzt ehrlicherweise aber Olaf Scholz bei diesen ganzen
00:15:23: Gesprächen immer nicht so richtig vorstellen, weil ich finde, wenn man in
00:15:26: diesen Runden der Staats- und Regierungschefs sieht, geht er ja auch immer
00:15:29: fast ein bisschen unter.
00:15:31: Ja, da tut man ihm aber vielleicht unrecht.
00:15:34: Da kommt er auf die Momentaufnahme der filmischen und zähnischen
00:15:38: Inszenierung an. Da will ich ihm auch nicht unrecht tun, aber da hätte
00:15:43: ein Andrija schon März praktisch jetzt mit dazugenommen und da ist
00:15:47: einfach potenziell verschenkt worden, weil es gibt nicht so viele Gelegenheiten
00:15:51: zwischen menschlich sich zu begegnen auf dieser Ebene und sich
00:15:56: auszutauscht, etwas zu vereinbaren, an etwas anzuknüpfen,
00:16:01: einen Momentum zu nutzen, einen Bezugspunkt herzustellen, an der
00:16:05: Referenz aufzurufen beim nächsten Mal.
00:16:07: Das gibt unendlich viele Möglichkeiten, die über die Smalltalk hinaus
00:16:11: andeuten, wie man vielleicht Verbindlichkeit herstellt für das, was man
00:16:16: vorhat. Und das ist ein Resonanzraum, der niemals so unterschätzt ist,
00:16:22: weil es einfach um Menschen geht, die Politik gestalten und
00:16:25: was für Franziskus ist.
00:16:28: Es ist doch irre, wenn daraus nicht wirklich was entwickelt.
00:16:31: Auf diesem Gesprächen, Trump ist einfach ein Zerstörer, also hat er
00:16:36: auch nichts Kalkulierbares außer, dass man seine Wartprogramme geschrieben
00:16:40: hat, was auch inpolitisisch alles aufgeschrieben worden ist, was die
00:16:44: Stiftungen für ihn erarbeitet haben, was er machen will.
00:16:46: Da hält er sich ja überall dran, aber ansonsten ist er ja nicht wirklich
00:16:49: kalkulierbar, aber dennoch ein Friedensmissionar, wie das ja der
00:16:54: Papst war, wie es jeder Papst sein sollte.
00:16:57: Wenn er dazu dann beiträgt, das ist doch beeindruckend.
00:17:01: Aber der Ausgleichspunkt ist nach wie vor, welche Wirkungsmöglichkeiten man
00:17:05: nutzen kann.
00:17:07: Vielleicht gibt es dann die nächste Möglichkeit auch bei der neuen
00:17:11: Einführung des neuen Papstes.
00:17:13: Aber es gibt ja noch mehr zu dieser Begegnensdiplomatie, außer der
00:17:17: vielleicht nicht genutzten Diplomatie oder einige haben sie intensiv genutzt.
00:17:21: Das geht ja um die Inszenierung des Äußeren, was eben der
00:17:27: Katilizismus praktisch theatralisch vollend machen kann.
00:17:32: Da fällt eben auf, wie sich manche auch falsch verhalten.
00:17:36: Also wir haben ja schon über Bayerische Ministerpräsidenten gerade gesprochen.
00:17:40: Das wird schon wie eine Verhöhnung des Papstums, wenn man da Grinses selfies
00:17:45: absetzt.
00:17:47: Das muss doch respektvoll aus so einem Ante heraus erfolgen.
00:17:52: Wenn man dann schon nach Rom fliegt, muss man auch eine Rolle wahrnehmen.
00:17:55: Das sowas kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
00:17:59: Warum man da nicht mehr erkennt, was eigentlich zu anstand und würde
00:18:04: auch zu respekt ist.
00:18:05: So eine Staatsamts dazugehört, Ministerpräsident zu sein.
00:18:09: Weil ich habe das Selfie auch gesehen, was ja also für mich eher so ein
00:18:14: KI-Foto war, weil er ja auch einfach viel größer war als alle anderen Menschen
00:18:18: und er ja noch die Sonne im Hintergrund hatte.
00:18:20: Also im Prinzip war er ja Papst ähnlich auf diesem Foto.
00:18:22: War tatsächlich ein enorm überhöhtes Foto bzw.
00:18:28: ein Zeichen der eigenen Überhöhung.
00:18:30: Muss sie mal aufpassen bei ihrer Kabellänge.
00:18:33: Ihr könnt es ja auch gleich passieren.
00:18:34: Wenn sie mal falsch im Licht stehen, können sie ja auch schnell mit irgendwas
00:18:38: verwechselt werden.
00:18:39: Aber es muss man einfach aufpassen.
00:18:40: Deswegen Herr Quarte treibe ich immer noch die Produktionsfähigkeit des Horte
00:18:44: voran und werde ihn natürlich das erste Exemplar zukommen lassen, damit das
00:18:49: uns beiden nicht passiert.
00:18:50: Ja, OK, OK.
00:18:51: Das verstehe ich und das ist gut.
00:18:54: Dann muss ich auch an einer Sache mal dran bleiben.
00:18:56: Das ist im Tagesschandalismus gar nicht so einfach und ist für sie sicherlich
00:19:00: ungewohnt, an einer Sache dann zu bleiben.
00:19:02: Ich habe mir einen Reminder gesetzt, also an strategischen Vorhaben bzw.
00:19:06: an Inhaltung bleibe ich natürlich gerne dran, aber an solchen exotischen Projekten.
00:19:10: Das ist ja quasi eher Freizeit, den Horte.
00:19:12: Mehr hätte ich natürlich auch als Nebendätigkeit an.
00:19:15: Jetzt einmal als offizielle Botschaft an die Personalabteilung.
00:19:19: Ja, OK.
00:19:20: Eine Frage, Herr Quarte, weil sie ja für eine extrovertierte
00:19:24: Kleiderwahl in Funk und Fernsehen bekannt sind und ihr Kleiderschrank
00:19:27: ja auf jeden Fall länger ist als sie, aber bestimmt auch Raum füllen.
00:19:31: Ist das denn, wenn Donald Trump bei der Beerlegung des Papstes einen blauen
00:19:37: Anzug trägt? Das ist ein Verstoß gegen ein Dresdkot.
00:19:40: Ich nehme jetzt an, ich hoffe für ihn, dass er nicht nur blaue Anzüge hat.
00:19:43: Also er trägt ja immer nur blaue Anzüge, aber ich fand es schon auffällig.
00:19:47: Ich habe auch dunkelgraue und schwarze schon bei ihm gesehen, blaues häufiger.
00:19:52: Es gibt offenbar den Dresdkot, dass dunkelblau auch erlaubt ist oder schwarz.
00:19:57: Aber das war sichtbar kein dunkelblauer, weil immer mit dem mit
00:20:01: der britischen Königsfamilie argumentiert wird, die auch irgendwie blauer war.
00:20:07: Das habe ich gesehen beim bei den Fernsehbildern.
00:20:10: Das war kaum zu unterscheiden zwischen schwarz und dunkelblau.
00:20:13: Hier war sichtbar der Entertainer, der wusste wo er sitzt.
00:20:17: Der Auffall war bei kurzem Kameraschwängens sofort erkennbar zu sein,
00:20:23: weil er eine andere Farbe hat. Das ist absichtsvoll.
00:20:25: Er lebt vom Bild, er kommt aus Film und Fernsehbranche.
00:20:30: Das hat jahrzehntelang neben den Immobilienfragen sein Leben bestimmt.
00:20:34: So ist er bekannt geworden und so tritt er auf.
00:20:37: Und genau deshalb, weil wir heute deshalb darüber auch sprechen, hat er das gemacht.
00:20:42: Das ist auch ein Teil der Verhöhnung dieser Zeremonie aus meiner Sicht,
00:20:47: weil das unergemessen ist, sich nicht nur in Zentrum zu stellen,
00:20:51: sondern eben auch bewusst falsch zu kleiden.
00:20:54: Dann sind wir jetzt mal mit Blick auf den Papst gespannt, wie es weitergeht.
00:20:57: Ich finde ja dieses Konklave, das hat ja sowas mystisches.
00:21:00: Da guckt er wirklich in diesen Tagen eine ganze Welt auf diesen Einschauernsteinen
00:21:04: und dieses so traditionelle, immer gleichbleibende Ritual.
00:21:09: Ich finde das faszinierend.
00:21:11: Ja, vielleicht und auch durch den Film normal angeheizt.
00:21:13: Aber haben Sie den gehabt?
00:21:15: Ja, natürlich.
00:21:17: Aber wie jetzt praktisch in dieser Zwischenzeit im Interregnomen,
00:21:21: wie auch immer man das bezeichnet, in der Kirchensprache,
00:21:26: hat das ja noch eine andere Begrifflichkeit.
00:21:28: Gleichermaßen, die Bundesregierung auch ins Ankommen.
00:21:31: Was ja nicht, was am 6. Mai, ob der vielleicht schon weißer Rauch,
00:21:34: so nicht glaube ich genau terminiert, wann das Konklave beginnt.
00:21:38: Näh, könnte ja sein, dass es am 6.
00:21:41: auch beginnt oder am 5.
00:21:42: Und am 6.
00:21:43: Zeitgleich mit der Wahl des Bundeskanzlers auch weißer Rauch aufsteigt.
00:21:48: Es ist nicht unwahrscheinlich.
00:21:50: Die meisten Papstwahlen letzten Jahrzehnten waren immer zwischen zwei und fünf Tagen,
00:21:56: habe ich in einer Statistik gesehen,
00:21:58: das wäre auch mal eine interessante Koizidence.
00:22:01: Das stimmt, weil es auch in Berlin und in Rom, obwohl ich auch gelesen habe,
00:22:05: durch die Vielzahl der von Franziskus zu letzt berufenen Kardinäle,
00:22:10: der ja sogar am Ende mehr berufen hat, als eigentlich im Kirchenrecht zugelassen sind,
00:22:15: um in einem Konklave zu wählen.
00:22:17: Sei schwer abschätzbar, wer es am Ende wird, weil eben die Richtung nicht ganz klar ist.
00:22:22: Und man ja häufig immer ein eher Gegenpol zu dem verstorbenen Papst in der Richtung wählt.
00:22:28: Es ist aber spannend, genauso spannend der Korte, dass sie den Film ansprechen,
00:22:31: weil ich nämlich lustigerweise in den letzten Tagen bestimmt mit drei meiner Freunde darüber gesprochen habe,
00:22:36: dass die auch zu mir gesagt haben, jetzt müsste man ja gerade diesen Film noch mal gucken.
00:22:40: Also es wäre, dass ich diese Abrufzahlen des Films Konklave nach dem Tod des Papstes anzusehen,
00:22:45: wäre vielleicht auch ein Blick wert, ob der doch mal einen neuen Push bekommen hat.
00:22:48: Ja, hat er offenbar.
00:22:50: Ich habe ihm im Kino gesehen, mit meiner Frau zusammen einfach aus Neugierde,
00:22:54: weil ich betrachte den Vatikanen klar als Katholik, aber auch Organisationssoziologisch interessant,
00:23:02: 2000 Jahre eine Organisation zu erhalten.
00:23:05: Das ist natürlich Machtpolitik pur, hat mit Theologie, mit Religion gar nichts zu tun.
00:23:10: Und diese Machtkonstellation bildet dieses Konklave auch im Film sehr gut ab.
00:23:15: Es geht da auch nicht um Theologie, es geht natürlich um Machtpositionen,
00:23:20: die Menschen etwas erreichen können und wie sie andere auch deservoieren,
00:23:25: so dass sie dann nicht wählbar sind.
00:23:26: Das ist natürlich viel Fiktionales dabei.
00:23:29: Auch der Hauptakteur hat noch Kontakt zur Außenwelt.
00:23:32: Das ist ja in der Realität nicht der Fall.
00:23:34: Sind ja doch alle abgeschieden.
00:23:36: Aber es lohnt sich, weil man nochmal mitbekommt, wie Männerherrschaft macht, politisch sich abbildet.
00:23:44: Ich finde parallel dazu sollte man auch diesen Film, die zwei Päpste sich angucken,
00:23:50: den habe ich glaube ich auch beim Schlupen, noch mal zwei oder dreimal habe ich den gesehen,
00:23:54: der lohnt allein wegen der Dialoge.
00:23:56: Wenn man dann vorsicht sieht die beiden letzten Päpste, wie sie miteinander ringen,
00:24:02: das ist super interessant.
00:24:04: In dieser Kombination kann ich das als Filmentfehlung wirklich weitergeben,
00:24:09: weil da es auch natürlich um Machtfragen geht, um Herrschaft,
00:24:13: aber durchaus um Richtungskämpfe, innerlicher Art, wie man so ein Amt ausschüllen kann.
00:24:20: Dann enden wir Herr Kord in dieser Woche ungewöhnlicherweise mal mit zwei Filmtipps.
00:24:25: Hatten wir jetzt auch noch nicht so häufig.
00:24:26: Und ich bedanke mich bei allen Hörerinnen und Hörerinnen für das Zuhören in dieser Woche.
00:24:32: Herr Kord, was steht für Sie noch an?
00:24:33: Ich bin in Berlin, habe verschiedene Termine.
00:24:36: Morgen auch in Düsseldorf, übermorgen in Gelsenkirchen und dann ist ja Feiertag.
00:24:41: Also insofern wieder schöne Rundreisen durch die Republik mit vielen unterschiedlichen Begegnungen
00:24:46: und Vorträgen und Rollen, die man da spielt.
00:24:49: Dann wünsche ich Ihnen eine gute und ereignisreiche,
00:24:52: interessante Woche mit vielen Begegnungen und freue mich auf unsere Begegnung, Herr Kord,
00:24:56: am kommenden Montag zu unserem schönen Podcast.
00:25:00: Genau.
00:25:01: Vielen Dank Ihnen, vielen Dank allen da draußen fürs Zuhören.
00:25:03: Bis dahin, tschüss und bis nächste Woche.
00:25:07: "Korte und Ring" ist ein Podcast der VRM.
00:25:11: Von allgemeiner Zeitung Wiesbadenerkourier, Darmstädter Echo und Mittelhessen.de
00:25:17: Redaktion Dennis Ring, Produktion Mike Dornhöfer.
00:25:21: Habt Ihr Themenwünsche, Feedback, Anregung oder Kritik,
00:25:25: dann schreibt uns über Social Media oder per Mail an audio@vrm.de.
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